Gedanken zum Frieden in der Welt

Gegen Krieg und Gewalt

„Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“, forderte 1948, kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, der Ökumenische Rat der Kirchen. Mittlerweile ist dieser Satz  ein bekanntes Motiv kirchlicher Arbeit. In diesem Sinne setzen sich Gemeinden und Einrichtungen der Bremischen Evangelischen Kirche an vielen Stellen für die Bewahrung des Friedens und für gewaltfreie Konfliktlösungen ein.

Am 24. Februar 2022 ist die Welt eine andere geworden. Der Krieg kam zurück nach Europa. Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, der so unermessliches Leid über Millionen von Menschen gebracht hat, lebte Westeuropa im Frieden. Eine willkürliche Verschiebung von Grenzen, ein völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen ein Nachbarland oder Kriegsverbrechen waren kaum vorstellbar.

Die Kirchen wollen daran mitwirken, Frieden zu sichern und zur Verständigung innerhalb unseres Landes und zwischen den Völkern beizutragen. Man ist sich zwar dessen bewusst, dass die Bundesrepublik indirekt an Kriegen mitwirkt, die irgendwo auf der Welt toben, weil es global keine Verteilungsgerechtigkeit gibt, und Waffen aus deutscher Produktion im Einsatz sind. Aber nie wieder darf Deutschland einen Krieg entfesseln, das war und ist die Maxime. 

Doch nun stellen sich ganz neue Fragen: Sind Lieferungen von Waffen in Kriegsgebiete legitim, um einen Agressor zu stoppen? Wie kann zivile Konfliktlösung aussehen, sind Verhandlungen überhaupt möglich, solange die Ukraine in Grund und Boden gebombt wird? Ist angesichts von Terror gegen die Zivilbevölkerung, Vergewaltigungen und Entführungen von Kindern an Versöhnung zu denken?

Gemeinden und Einrichtungen der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) setzen sich an vielen Stellen für die Bewahrung des Friedens und für gewaltfreie Konfliktlösungen ein.

Im Inland lehnt die BEK die Nachwuchswerbung der Bundeswehr unter Minderjährigen ab sowie die Rekrutierung von Handwerkern mit verharmlosenden Slogans wie „Gas, Wasser, Schießen“. Das Wort Gas im Zusammenhang mit Schießen und Militär lässt wenig Fingerspitzengefühl und Geschichtsbewusstsein bei den Verantwortlichen erkennen.

Krieg ist immer brutal und geht mit Besetzung, Grausamkeit und Vertreibung einher. Auf internationaler Ebene setzen sich die Kirchen dafür ein, dass Menschen nicht ausgegrenzt und unterdrückt und ermordet werden. Kriege, Gewalt und Zerstörung, sei es in der Ukraine, in Syrien oder Afghanistan, im Jemen oder in Bergkarabach sind die Fluchtursache Nummer eins. Wir appellieren an die Regierenden, alles für die Friedenssicherung zu tun und Kriegsflüchtlingen Zuflucht zu gewähren. Wir treten für politischen Dialog und eine angemessene Finanzierung ziviler Friedens-Projekte ein.

Der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus erinnerte in einem Kommentar anlässlich des 80. Jahrestages des deutschen Überfalls auf Polen daran, dass es „angesichts eines sich mancherorts zeigenden fremdenfeindlichen und völkischen Zeitgeistes“  heute nötig sei, daran zu erinnern: „Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein“.

Auf einer Kundgebung aus Anlass des Überfalls auf die Ukraine  hob er hervor, mit der Invasion habe der Kreml das Völkerrecht mit Füßen getreten und mit ihm das Leben, die Würde und die Freiheit der Menschen in der Ukraine. "Unschuldige Männer, Frauen und Kinder anzugreifen und Krieg gegen sie zu führen, ist eine Sünde gegen Gott und eine Entwürdigung des Menschen." Der Theologe rief zum politischen Schulterschluss auf: "Wir müssen Ungeist, Zwietracht und Feindschaft widerstehen - mit Kraft, Liebe und Besonnenheit."

Nähere Informationen rund um das Thema Frieden gibt es bei der Evangelische Friedensarbeit im Raum der EKD.

Jasper von Legat

Pastor
Friedensbeauftragter 

0176 34116864
jasper.vonlegat@kirche-bremen.de

Andreas Hamburg

Pastor
Friedensbeauftragter

0421 871240
0151 59418073
andreas.hamburg@kirche-bremen.de

"Wer den Frieden will,
muss den Frieden vorbereiten"

EKD-Denkschrift "Aus Gottes Frieden leben - für gerechten Frieden sorgen"

 

 

Fragen und Fakten zur kirchlichen Friedensarbeit