Klimaneutrale Kirche bis 2045

Klimagesetz

Gemeinsam sind Kirchen und kirchliche Einrichtungen Teil eines breiten Bündnisses von gesellschaftlichen Gruppen und Umweltinitiativen, die sich für Klimagerechtigkeit sowie eine Industrie- oder Energiewende einsetzen. Mit einem Klimagesetz will die Bremische Evangelische Kirche dafür sorgen,  bis 2045 klimaneutral zu werden.

Die Richtlinie zum Klimaschutz der  Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) soll jetzt in allen Landeskirchen umgesetzt werden. Der  Kirchentag hat im Mai 2023 den Entwurf für ein  Klimaschutzgesetz mit großer Mehrheit angenommen. Darin sind folgende Aspekte benannt:

  • dass alle Gemeinden und Einrichtungen ausschließlich Ökostrom benutzen;
  • dass sie beim Heizen - wenn irgend möglich - auf fossile Energieträger verzichten;
  • Dienstreisen sollen mit Bus und Bahn stattfinden.
  • die ökofaire Beschaffung soll weiter ausgebaut werden.
  • Überall wo möglich, sollen Dächer begrünt Bäume gepflanzt und Flächen entsiegelt werden.
  • die energetische Sanierung von Gebäuden soll noch stärker vorangetrieben werden.
  • Bildungs- und Beratungsangebote zu Schöpfungsbewahrung, Klimaschutz und Klimagerechtigkeit sollen ausgebaut werden.
  • dass in der BEK ein Plan für die Minderung der Emissionen entwickelt wird;
  • dass die Finanzierung der Klimaschutzmaßnahmen zukünftig sichergestellt wird.

Für die Jahre 2024 bis 2028 hat der Kirchentag einen darauf basierenden konkreten Klimaschutzplan beschlossen, damit perspektivisch das Ziel einer Klimaneutralität erreicht werden kann. Alle Maßnahmen sollen stetig evaluiert werden, damit gegebenenfalls nachgesteuert werden kann. Ziel des Plans ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen bis 2028 um 30 Prozent.

Ehrgeizige Ziele

2005 hatte die BEK sich ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz gesteckt und zwar bis 2030 den CO2-Ausstoß um die Hälfte zu senken und bis 2050 sogar um 80 %. Nun wird die Messlatte höher gelegt. Bis 2045 soll die Bremische Evangelische Kirche klimaneutral werden, das bedeutet eine dauerhafte jährliche Einsparung von mindestens 9.300 Tonnen CO2 um

Die Zwischenbilanz zeigt: Das können wir schaffen.

Klimaschutzmanagerin Susanne Fleischmann ist zuversichtlich, das dies gelingt: "Das können wir schaffen".

Neue Zielmarken

Besonderen Schub bekam der kirchliche Klimaschutz auch durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG), das den Bund verpflichtet hat, die Klimaschutzgesetzgebung deutlich nachzubessern. Verbindliche Zielmarken sind nun die Einsparung von mindestens 65 Prozent CObis 2030 und 88 Prozent bis zum Jahr 2040 sowie Klimaneutralität bis 2045.

Diese neuen Zielmarken waren eine Herausforderung für die Evangelische Kirche in Deutschland. Sie musste nachjustieren und peilt jetzt ebenfalls das Jahr 2045 an. Und wir als Bremische Evangelische Kirche justieren natürlich nach.

Breite Basis für ein Klimagesetz

BEK-Schriftführer Bernd Kuschnerus unterstützt diese Klima-Ziele. „Als evangelische Kirche bekennen wir uns zum biblischen Auftrag, die Schöpfung zu bewahren. Sie ist ein Geschenk Gottes und ein Zeichen seiner Liebe. Deshalb müssen wir Verantwortung übernehmen. Dazu gehört auch die globale Klimagerechtigkeit, damit Menschen weltweit auch zukünftig die Lebensgrundlagen haben, die sie brauchen. Das ist auch ein Beitrag dazu, Fluchtursachen zu bekämpfen.“

Schon lange dabei

In der Bremischen Evangelischen Kirche spielt Klimaschutz schon lange eine wichtige Rolle. Die Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitenden in Sachen Klimaschutz wird groß geschrieben. Die BEK achtet darauf, nicht in klimaschädliche Geldanlagen zu investieren. Seit 1987 gibt es in Bremen eine Umweltschutzarbeit, 2010 wurden ehrgeizige Klimaschutzziele verabschiedet, 2015 wurde ein Klimaschutzkonzept entwickelt und 2017 ein Klimaschutzfond in Höhe von 50.000 Euro jährlich etabliert.