Donnerstag, 23. Februar 2023

1. März: Bremen heißt die Friedensglocke willkommen

Am Mittwoch, den 1. März ab 10 Uhr haben alle Bremerinnen und Bremer die Möglichkeit, die neue "Brema", die Friedensglocke am Bremer St. Petri Dom, in der Hansestadt zu begrüßen.

In der Nacht zuvor wird sie angeliefert und auf die Domtreppen gestellt, die rund sieben Tonnen schwere neue Glocke. Sie ersetzt die alte Brema, die einen Riss bekommen hatte und aus Sicherheitsgründen nicht mehr geläutet werden durfte.

Die neue Brema läutet für alle Bremerinnen und Bremer,
die sich für Freiheit und Frieden einsetzen und als Zeichen,
dass Gewalt und Krieg nie das letzte Wort haben sollen.

Herzlich willkommen in Bremen!

Die neue Brema wird am Mittwoch, den 1. März ab 10 Uhr vor dem Domportal offiziell empfangen. Im Beisein von Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte, dem Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus und Repräsentanten der St. Petri Domgemeinde, wird sie nach einer Andacht feierlich enthüllt. Ein Posaunenchor sorgt für den musikalischen Rahmen, und die Glocken der anderen Innenstadtkirchen begrüßen die neue "Schwester".

"Ich freue mich sehr", so Bernd Kuschnerus, "dass wir als Bremische Evangelische Kirche in diesen kriegerischen Zeiten ein Zeichen für den Frieden setzen können. Die neue Brema läutet für alle Bremerinnen und Bremer, die sich für Freiheit und Frieden einsetzen und als Zeichen, dass Gewalt und Krieg nie das letzte Wort haben sollen."

Fakten zur Brema

Die neue Glocke, im Dezember in der Tiroler Glockengießerei Grassmayr gegossen, ersetzt die alte Brema, die Im Februar aus dem Südturm herabgelassen, in Millimeterarbeit durch die Domtüren bugsiert und dann abtransportiert worden ist. In den Tagen nach dem offiziellen Empfang wird die neue auf dem gleichen Weg in den Turm hinaufgezogen. Die Kosten in Höhe von 100.000 Euro für die umfangreichen begleitenden Arbeiten von neun Firmen sowie die Transporte finanziert die Bremische Evangelische Kirche aus den Mitteln der Zentralkasse für Bauunterhalt und Denkmalschutz. Die Glocke selbst ist das Geschenk von Spendern, die nicht genannt werden wollen. Außer der Brema werden noch zwei weitere kleinere Glocken installiert, die Gerechtigkeitsglocke und die Schöpfungsglocke, womit das Domgeläut mit sechs Glocken, so wie es im Jahr 1896 bestanden hat, wiederhergestellt ist.

Am Ostersonntag, den 9. April wird die Brema gemeinsam mit ihren fünf kleineren Schwestern  das erste Mal zum Gottesdienst läuten - laut und vernehmlich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung.

Historischer Hintergrund der "Friedensglocke"

Bremen ohne die Friedensglocke Brema, das geht eigentlich gar nicht. Die größte Glocke Bremens hängt 60m hoch im Südturm des St. Petri Dom.

Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens

Die neue Brema trägt die biblische Inschrift "Richte unsere Füße auf den Weg des Friedens". Diese Glocke ist die vierte ihrer Art. Die erste wurde 1894 aus dem Metall zweier 1870/71 von den Franzosen erbeuteten Kanonen gegossen und wog 8.200 kg. Als Inschrift war darauf zu lesen, dass die Brema aus Kriegsbeute gegossen worden sei, aber zum Frieden läuten solle.

Als sie beschädigt war, folgte 1925 die zweite, die 1943 von den Nazis beschlagnahmt und 1945 vermutlich eingeschmolzen wurde.

1962 wurde sie ersetzt. Diese Brema war ein Geschenk einer Bremer Kaufmannsfamilie, damit mit dieser Glocke der vielen Toten in aller Welt, aber auch der Verluste innerhalb dieser Familie gedacht werde: „…Die Toten zu ehren, die Lebenden zu mahnen…“.

Doch auch diese Brema bekam 1972  einen über 1m langen Riss. Er wurde zwar geschweißt, doch durfte die Glocke nicht mehr länger als 10 Minuten geläutet werden. Zum Gedenken an den 60. Jahrestag des Kriegsendes wurde die Brema im Mai 2005 für kurze Zeit geläutet. Sie war aber leider zu beschädigt und wurde aus Sicherheitsgründen 2017 stillgelegt.

Informationen und Kontakt für Medienanfragen

Online Tagebuch: Neue Glocken für den Dom

Pressesprecher der St. Petri Domgemeinde:
Frank Lenk
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