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Dienstag, 13. Februar 2024
Am 24. Februar jährt sich zum zweiten Mal der russische Überfall auf die Ukraine. Aus diesem Anlass lädt die Bremische Evangelische Kirche am Jahrestag zu einer Friedensandacht unter dem Motto "Verzweifelt, müde und doch hoffnungsvoll" in den St. Petri Dom ein.
Vor zwei Jahren hat die russische Armee die benachbarte Ukraine überfallen. Laut den Vereinten Nationen wurden bis zum 30. November 2023 mindestens 17.424 ukrainische Zivilisten, darunter 1.229 Kinder, durch die Angriffe getötet. Die Zahl der getöteten und verletzten Soldaten geht in die Hunderttausende, verlässliche Zahlen sind nicht bekannt. Momentan sind schätzungsweise rund 3,7 Millionen Menschen, meist Frauen und Kinder, innerhalb des Landes auf der Flucht. Mehr als 6,3 Millionen Menschen aus der Ukraine sind laut UNHCR ins Ausland geflohen. Krankenhäuser, Elektrizitätswerke, Einkaufszentren, Bahnhöfe, Theater – die russischen Streitkräfte feuern fast pausenlos Raketen, vor allem auf zivile Ziele, und zerstören die Infrastruktur, darunter inzwischen mehr als 1.300 Schulen. Gerade jetzt im Winter brauchen 17,6 Millionen Menschen in der Ukraine Schutz und humanitäre Unterstützung.
Die Bremische Evangelische Kirche (BEK) lädt aus diesem Anlass gemeinsam mit der Stiftung Solidarität Ukraine am Samstag, den 24. Februar 2024um 18 Uhr zu einer Friedensandacht mit der ukrainischen Community im St. Petri Dom ein. Gemeinsam mit Ukrainerinnen und Ukrainern werden Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte, die kirchlichen Friedensbeauftragten Pastor Jasper von Legat und Pastor Andreas Hamburg sowie BEK-Schriftführer Pastor Bernd Kuschnerus der Kriegsopfer gedenken und für den Frieden beten.
Die Friedensandacht wird zweisprachig, auf Ukrainisch und Deutsch, gehalten. Es musizieren der ukrainische Frauenchor Gloria UA, Falko Wermuth am Piano, die Sopranistin Dorothee Mields, Domkantor Tobias Gravenhorst sowie ein Streichquartett. Im Anschluss sind alle Besucherinnen und Besucher herzlich zu einer Portion heißem Bortsch im Bibelgarten eingeladen.
Wir wollen unsere Solidarität mit dem ukrainischen Volk zeigen
und gemeinsam für Frieden und Verständigung eintreten
„Wir wollen mit dieser Andacht ein Zeichen setzen“, so Bernd Kuschnerus: „Die Menschen in der Ukraine leiden unter den Raketenangriffen sowie Folter, Vergewaltigung, Mord und Verschleppung durch die russische Armee. Die Bevölkerung wehrt sich entschlossen und gibt den Mut nicht auf. Das ist ebenso beeindruckend wie die unermüdliche ehrenamtliche Hilfe von Firmen und Privatpersonen in Bremen, die nicht aufgeben und regelmäßig Hilfstransporte in die Ukraine schicken. Wir wollen unsere Solidarität mit dem ukrainischen Volk zeigen und gemeinsam für Frieden und Verständigung eintreten.“
Ich wünsche mir entschlossenes und solidarisches Handeln der Welt gegen diesen Terror.
Wir dürfen nicht müde werden, sondern müssen helfen und beten,
dass das Sterben und Weinen bald ein Ende haben mögen.
Pastor Andreas Hamburg, der selbst aus der Ukraine stammt, betont: „Vor wenigen Monaten besuchte ich Bremens Partnerstadt Odessa und erlebte, wie mutig und unbeirrbar meine ukrainischen Brüder und Schwestern gegen die tägliche Bedrohung zusammenhalten. Sie versuchen, trotz ständiger Raketenangriffe ihr Leben so normal wie möglich zu leben. Aber die Zermürbung der Zivilbevölkerung, diese Angriffe auf Geburtskliniken und Schulen, diese Zerstörung von Wohngebäuden und lebenswichtiger Infrastruktur machen mich einfach nur fassungslos und zornig. Nach zwei Jahren sind wir vom Frieden weiter entfernt denn je. Aber der Zorn soll nicht mein Leben bestimmen und vergiften. Ich wünsche mir entschlossenes und solidarisches Handeln der Welt gegen diesen Terror. Wir dürfen nicht müde werden, sondern müssen helfen und beten, dass das Sterben und Weinen bald ein Ende haben mögen."