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1999 gründeten die Kirchen in Bremen die Notfallseelsorge. "Erste Hilfe für die Seele" ist seitdem das Motto der Einrichtung, die bei akuten Krisen vor Ort ist. Neben den Einsatzkräften von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst ist sie für Opfer, Augenzeugen oder Hinterbliebene da, um ihnen in Leid, Ohnmacht und Trauer zur Seite zu stehen.
Am Freitag, den 27. September um 18 Uhr feiert die Bremische Evangelische Kirche dieses Jubiläum mit einem musikalischen Gottesdienst in der Kirche Unser Lieben Frauen und einem anschließenden Empfang.
186-mal kam die Notfallseelsorge (NFS) Bremen im Jahr 2023 zum Einsatz, Tendenz nach wie vor steigend. Seit ihrer Gründung im Jahr 1999 gab es rund 3.000 Einsätze. Die meisten Anlässe, bei denen die Notfallseelsorge von den Einsatzkräften gerufen wird, sind häusliche Sterbefälle (ca. 85 im Jahr 2023). 40-mal wurde mit Unterstützung der NFS eine Todesnachricht überbracht, 25-mal ging es dabei um Suizid. Hinzu kamen tödliche Unfälle, Gewaltdelikte, plötzlicher Kindstod sowie Opfer-, Augenzeugen,- oder Ersthelferbetreuung.
Oft haben Hinterbliebene den Wunsch, über das Erlebte zu sprechen, aber auch Hilflosigkeit, Tränen und Schweigen sind nicht selten.
Vom tödlichen Herzinfarkt, der stillen Katastrophe im 3. Stock, bis zum Großschadensfall, etwa bei einem Zugunglück, ist die NFS in die Rettungs- und Versorgungsketten eingebunden und kann umgehend von den Rettungskräften alarmiert werden. In Bremen sind die 15 Mitarbeitenden 365 Tage im Jahr 24/7 erreichbar und einsatzbereit. „In einem Trauerfall können wir das Ereignis nicht ungeschehen machen", betont NFS-Leiter Pastor Uwe Köster. “Aber wir können die Betroffenen in einem Schockmoment begleiten und unterstützen.“ Das bedeutet vor allem da zu sein und zuzuhören. ”Oft haben Hinterbliebene den Wunsch, über das Erlebte zu sprechen", so Köster, "aber auch Hilflosigkeit, Tränen und Schweigen sind nicht selten".
Konfessionelle, religiöse oder weltanschauliche Einstellungen spielen bei der Alarmierung in der Regel keine Rolle, auf interkulturelle und interreligiöse Kompetenz legt die NFS großen Wert und schult die Mitarbeitenden entsprechend.
Deutschlandweit ist die NFS der Kirchen der größte freie Träger der psychosozialen Nachversorgung bei Notfalleinsätzen. In 25.108 Einsätzen von 7.775 Mitarbeitenden wurden im Jahr 2022 rund 100.000 Menschen betreut.
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