Mittwoch, 27. September 2023

50. LKW fährt mit 30 Tonnen Hilfsgütern aus Bremen in die Ukraine

Seit dem Überfall auf die Ukraine organisieren die Stiftung „Solidarität Ukraine“, die Stadt Bremen und die Bremische Evangelische Kirche rund um die Uhr Hilfstransporte für die Menschen in der Ukraine und die Geflüchteten an den Grenzen. Am Mittwoch, den 27. September startete der 50. Transport Bremen in Richtung Ukraine.

Viele Institutionen und unzählige Menschen unterstützen seit dem 24. Februar 2022 die Hilfstransporte der Stiftung Solidarität Ukraine. Alle zwei bis drei Wochen startet seitdem ein LKW mit jeweils rund 30 Tonnen ins Kriegsgebiet. Insgesamt wurden bis heute etwa 2.000 Tonnen Lebensmittel, Hygieneartikel, Winterkleidung, medizinische Produkte sowie ganze Feldküchen und Klinikausstattungen gesammelt, verpackt, verladen und transportiert.

Das hat der 50. Hilfstransport geladen

Es ist der 50. Hilfstransport, der heute Nachmittag gestartet ist. Etwa 30 Helferinnen und Helfer beteiligten sich an der Beladung. Viele Einzelpersonen, Firmen und Institutionen stehen hinter dieser Hilfe unter dem Dach der Stiftung Soliarität Ukraine. Der heutige LKW hat etwa 20 bis 30 Tonnen und transportiert ganz unterschiedliche gespendete Güter:

  • Vier Strandkörbe für ein Rehazentrum für ukrainische Soldaten
  • Das Inventar eines Altenpflegeheims, das kürzlich geschlossen wurde
  • Kinderwagen, Windeln
  • Rollatoren und Rollstühle
  • Kücheneinrichtung, Spülen, Armaturen
  • Medikamente, medizinische Geräte und Pullover, gestiftet vom Forschungsschiff Polarstern
  • Matratzen, Betten
  • Hygieneartikel
  • Winterkleidung
  • Weihnachtsschmuck
  • Beleuchtung, Kabel
  • Lebensmittel

Und mit dabei ein E-Piano. Und da der 50. LKW in einer Beladungs-Pause mit Sekt und Schnittchen auch gefeiert wurde, stimmten Kirchenmusiker Falko Wermuth und seine Frau, die ukrainische Sängerin Yana Ihnatieva, darauf den Song „Freiheit“ von Marius Müller Westernhagen an.

Es gab kurze Ansprachen einiger Gäste, die von Pastor Andreas Hamburg ins Ukrainische übersetzt wurden. „Viele von uns haben sich erst nach dem Kriegsausbruch durch diese Arbeit kennengelernt. Gemeinsam haben wir in den letzten Monaten unheimlich viel bewegt“, hob Ronald Speidel für die Logistik-Firma Buhlmann und die Stiftung Solidarität Ukraine hervor. Für Bremen, das die Partnerstadt von Odessa ist, sprach Annette Lang allen Aktiven ihren Dank aus. Und die Präsidentin der Bremischen Evangelischen Kirche, Edda Bosse, ergänzte, für die Kirche sei die Unterstützung der Hilfen ein wichtiges Anliegen, denn „wir als Kirche arbeiten für die Freiheit, für die Menschenwürde und mit Gottvertrauen“.

Ziel der Stiftung Solidarität Ukraine ist es, unbürokratisch rasch Hilfe zu leisten. Sie sammelt und transportiert sowohl Produkte für die medizinische Versorgung von Verletzten als auch Baumaterial und Mobiliar zur Sicherung und Stabilisierung der zivilen Infrastruktur in Schulen, Pflegeheimen oder Kindertagesstätten.

Der 50. Hilfstransport geht in die Region Ivano-Frankivsk. Das genaue Ziel der bevorstehenden Fahrt wird aus Sicherheitsgründen nicht genannt. "Die russischen Truppen beschießen gezielt zivile Ziele, darunter Krankenhäuser und Versorgungspunkte", so Andreas Hamburg. "Sie wollen ganz klar die Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten zum Erliegen bringen und die ukrainische Bevölkerung demoralisieren. Dieser Gefahr können und wollen wir unsere Fahrer nicht aussetzen."

Hintergrund

Der gebürtige Ukrainer Andreas Hamburg ist seit 2018 Pastor in der evangelischen Gemeinde St. Markus. Hier laufen die Fäden zusammen: Gemeinsam mit vielen Bremer Firmen, vor allem BUHLMANN Rohr-Fittings-Stahlhandel GmbH + Co. KG , und ehrenamtlich Helfenden organisiert er seit dem russischen Überfall auf die Ukraine im großen Stil Hilfstransporte für die Bevölkerung. Das bedeutet Logistik aufbauen für Annahme, Lagerung und Verladung von Sachspenden, Helferinnen und Helfer finden und Geldspenden für die Finanzierung der Transporte einzuwerben. "Es sind so viele Menschen, die sich engagieren. Sie wissen genau, dass sie Putin vielleicht nicht stoppen können", so Hamburg. "Aber sie geben die Hoffnung nicht auf und packen mit an, um Not zu lindern."  Dass erfülle ihn mit großer Dankbarkeit: "Die Infrastruktur ist an vielen Orten nahezu vollständig zerstört.  Wenn es keinen Strom und kein Wasser gibt, wenn Lebensmittel, Medikamente und Verbandsmaterial knapp werden, dann trifft dies alte und verwundete Menschen, chronisch Kranke, Schwangere und Babys ganz besonders hart. Da müssen wir gezielt helfen."

Pastor Andreas Hamburg macht weiter und bittet um Geldspenden für die nächsten Transporte in das umkämpfte Land auf folgendes Konto:

Evangelische St.Markus-Gemeinde Bremen
Betreff: Hilfe für Ukraine
Bank: Sparkasse Bremen
IBAN: DE46 2905 0101 0001 0578 68

Für Sachspenden bittet er um vorherige Absprache unter Telefon 0151/59418073. Dringend gebraucht werden: Babynahrung, Verbandsmaterial, Hygieneartikel, Medikamente und Lebensmittel.