Freitag, 05. Mai 2023

8. Mai: Der Opfer gedenken und die Demokratie schützen

Das Ende des Zweiten Weltkriegs sollte uns motivieren, gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung einzutreten und die Demokratie gegen totalitäre Herrschaft zu verteidigen - so der Appell vom Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Dr. Bernd Kuschnerus zum Jahrestag des Kriegsendes 1945:

Am 8. Mai jährt sich zum 78. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Es ist ein bedeutender Tag des Gedenkens an die Opfer dieses zerstörerischen Krieges, der Millionen Menschen das Leben gekostet und unermessliches Leid und Zerstörung verursacht hat. Es ist der Tag des Sieges über den Nationalsozialismus, an dem ein neues, friedliches Kapitel in der europäischen Geschichte begann.

Wir selbst sind nicht direkt mit Leib und Leben betroffen,
sehen aber erschüttert das Leid in der Ukraine

Nun haben wir wieder einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Europa. Auch wenn wir selbst hier in Bremen nicht direkt mit Leib und Leben betroffen sind, so sehen wir doch erschüttert das Leid in der Ukraine und weltweit die Gewalt totalitärer Systeme.

Im Iran, in Russland oder Syrien erleben wir totalitäre Herrschaft, in der Ukraine und dem Sudan leidet die Zivilbevölkerung unter den Kriegsverbrechen der Aggressoren sowie Zerstörung und Vertreibung.

Es ist wichtig, sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit weltweit einzusetzen ...
Wir tun es, wenn wir wählen gehen und den Ideologen die rote Karte zeigen.

Deshalb sollten wir uns am 8. Mai daran erinnern, wie wichtig es ist, sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit weltweit einzusetzen. Das tun wir, wenn wir uns gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Extremismus stellen, sei es am Arbeitsplatz, in der Straßenbahn oder im Sport. Wir tun es, wenn wir den Dialog der Demokraten fördern und die Diktatoren in die Schranken weisen. Wir tun es, wenn wir wählen gehen und den Ideologen die rote Karte zeigen.

Es ist gut, dass der 8. Mai im Bundesland Bremen ein offizieller Gedenktag ist. Denn wir sind gefragt, jede und jeder einzelne von uns, wenn es darum geht, unsere Demokratie zu schützen und vorzubeugen, damit Populismus und Gewalt nie wieder die Oberhand gewinnen. Die schrecklichen Ereignisse des Zweiten Weltkriegs dürfen sich nicht wiederholen.