Donnerstag, 21. April 2022

Bremer Ostergottesdienst für Geflüchtete aus der Ukraine

Pastor Dr. Bernd Kuschnerus, Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, und Erzpriester Volodymyr Chayka (Ukrainische Orthodoxe Kirche Patriarchat Kyiv) laden zum ökumenischen Ostergottesdienst ein.

Das orthodoxe Osterfest steht am kommenden Sonntag und Montag auch für die ukrainischen Christinnen und Christen, die in Bremen Zuflucht gefunden haben, vor der Tür.
Das deutsche Dekanat der Ukrainischen Orthodoxen Kirche, die St. Markus-Gemeinde in Bremen-Kattenturm, die sich aktuell stark für die Ukraine-Hilfe und aus der Ukraine geflüchtete Menschen engagiert, und die Bremische Evangelische Kirche laden aus diesem Anlass zu einem ökumenischen Ostergottesdienst in orthodoxer Tradition ein.

Am kommenden Ostermontag (nach dem Julianischen Kalender), dem 25. April  feiern Erzpriester Volodymyr Chayka (Ukrainische Orthodoxe Kirche Patriarchat Kyiv)  und der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Dr. Bernd Kuschnerus, um 11 Uhr in der St. Markus-Kirche einen ökumenischen Ostergottesdienst mit Agape-Mahl. Anschließend findet die traditionelle Segnung der Osterspeisen (so genannte Paska, das sind in einer Form gebackene süße Osterbrote aus Milch, Eiern, Weizenmehl und Hefe) und ein gemeinsames Osterfrühstück im Gemeindezentrum statt.

„Mit diesem Osterfest wollen die St. Markus-Gemeinde und die Bremische Evangelische Kirche nach Bremen geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern ein Stückchen Heimat in der Fremde bieten“, so Pastor Andreas Hamburg (Markus-Gemeinde und Friedensbeauftragter der Bremischen Evangelische Kirche). „Ostern steht für die Hoffnung, dass das Leben weitergeht, auch für diejenigen, die es verloren haben oder im Begriff sind, es zu verlieren.“

Schriftführer Bernd Kuschnerus, der in dem Gottesdienst neben Erzpriester Volodymyr Chayka auch predigen wird, betont: „Gerade angesichts des schrecklichen Krieges ist es wichtig, Ostern zu feiern, das ein Fest des Aufstandes gegen Tod und Gewalt ist. Unsere christliche Hoffnung ist größer, Tod und Gewalt haben nie das letzte Wort. In dieser österlichen Hoffnung sind wir über alle Konfessionsgrenzen hinweg als Christinnen und Christen verbunden.“

Hintergrund:
Durch den grausamen Angriffskrieg, den Russland gegen die Ukraine seit dem 24. Februar führt, sind bereits über 5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen, in Deutschland haben bis heute über 362.000 Menschen (Zahl der registrierten Flüchtlinge) Zuflucht gefunden.

Seit 1995 ist die Ukrainische Orthodoxe Kirche die offizielle und kirchenrechtlich einzig legitime Vertretung der Ukrainisch Orthodoxen Kirche Kiewer Patriarchats in Deutschland, die einen tatsächlichen Bezug zu dem Heimatland der Ukrainerinnen und Ukrainer hat. Sie bemüht sich aktuell darum, geflüchtete Menschen aus der Ukraine bei der Einreise, Unterbringung, Registrierung etc. zu unterstützen.

„Wir erleben hier eine unglaublich hohe Solidarität, sowohl von einzelnen Personen als auch von den Kirchen. Leider haben wir weder eigene Kirchen in Deutschland noch ausreichend Geistliche, um wenigstens zum Osterfest großflächig eine Osterliturgie anzubieten, um dadurch auch das Leid der geflüchteten Menschen, hauptsächlich von Frauen und Kindern, etwas lindern zu können“, so Erzpriester Volodymyr Chayka. „Wir haben mehrere Anfragen von den christlichen Kirchen Deutschlands erhalten, Gottesdienste für die Ukrainer zu ermöglichen. Überall können wir aber nicht gleichzeitig sein. Da orthodoxe Christen aber die ganze heilige Osterwoche, also sieben Tage ab Ostersonntag, Ostern feiern und vor allem Osterspeisen (segnen lassen können, möchten wir in diesem Jahr diese Möglichkeit besonders nutzen.“ Deshalb findet der Gottesdienst in Bremen auch am orthodoxen Ostermontag, nicht am Sonntag statt. Außer Gottesdiensten in Köln, dem Sitz des deutschen Dekanats, sind nach derzeitigem Stand auch Feiern in Solingen, Wuppertal, im Münsterland nahe der deutsch-niederländischen Grenze, in der Nähe von Hamburg und in der Nähe von Magdeburg geplant.