24. November 2024
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Donnerstag, 16. September 2021
Die Christians4Future (C4F), eine Bewegung von Christinnen und Christen für Klimaschutz, haben am heutigen Donnerstag eine bundesweite Kampagne gestartet. Sie richten Klimaschutz-Forderungen an evangelische, katholische und freikirchliche Kirchenleitungen im ganzen Bundesgebiet. Am Nachmittag empfingen der Vizepräsident der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), Martin Franzius, und BEK-Klimaschutzmanagerin Susanne Fleischmann eine C4F-Delegation im Haus der Kirche.
Die Initiative fragt in einer Petition nach der Zwischenbilanz zu den selbstgesteckten Klimaschutz-Zielen der Kirchen und ob die Landeskirchen vor Ort diese konkret und verbindlich aufnehmen, da Kirchen eine Vorbildfunktion hätten.
In der Bremischen Evangelischen Kirche spielt Klimaschutz schon lange eine wichtige Rolle. Susanne Fleischmann, BEK-Klimaschutz-Managerin, erläuterte das Umweltengagement der BEK das bereits in den 1970er Jahren begonnen hat sowie ihr modernes Klimaschutz-Konzept. Heute rührt sie kräftig die Werbetrommel für zahlreiche Maßnahmen, von der Energie-Verbrauchskontrolle im Grünen Datenkonto über das Klimafasten, von Fahrrad-Projekten über energieeffizientes Bauen und die Klimaschutz-Demo bis zur Fort- und Weiterbildung von Mitarbeitenden.
Sie betonte in dem Gespräch, die Klima-Bilanz der BEK könne sich sehen lassen:
„2005 hat die BEK sich ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz gesteckt“ so Fleischmann, „und zwar bis 2030 den CO2-Ausstoß um die Hälfte zu senken und bis 2050 sogar um 80 %. Ziel bis 2030 ist eine dauerhafte jährliche Einsparung von mindestens 3.000 Tonnen CO2 . Gut die Hälfte wird bereits eingespart. Die Zwischenbilanz zeigt, wir sind voll im Plan."
Fleischmann begrüßte das Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG), das den Bund verpflichtet hat, das Klimaschutzgesetz deutlich nachzubessern. Verbindliche Zielmarken sind nun die Einsparung von mindestens 65 Prozent CO2 bis 2030 und 88 Prozent bis zum Jahr 2040 sowie Klimaneutralität bis 2045. "Diese neuen Zielmarken gehen über die bisherigen Klimaschutzziele der Evangelischen Kirche in Deutschland hinaus. Aber mit neuen Projekten, wie z.B. Schöpfungsfreundliche Kita und einer Solarkampagne für alle Dächer, die sich für Photovoltaikanlagen eignen, justieren wir als Bremische Evangelische Kirche natürlich nach. Wenn alle Kitas, deren Dächer geeignet sind, Photovoltaikanlagen auf dem Dach hätten, ließen sich darüber über 900 Tonnen CO2 pro Jahr zusätzlich einsparen."
Auch BEK-Vizepräsident Martin Franzius unterstützte die Ziele der C4F-Klima-Aktivisten: „Wir haben im Sommer die Flutkatastrophe erlebt und stehen kurz vor der Bundestagswahl, die von vielen als wichtige Klimawahl bezeichnet wird. Als evangelische Kirche haben wir den Auftrag, Verantwortung für die Schöpfung zu übernehmen. Dazu gehört auch der Einsatz für Klimaschutz. Eine globale CO2 -Reduktion werden wir aber nur erreichen, wenn wir auch für Klimagerechtigkeit sorgen und nicht die Ressourcen der armen Länder verbrauchen. Wir brauchen weltweit gesunde Lebensgrundlagen. Deshalb haben wir in unserer Kirche seit Jahren ein öko-faires Beschaffungswesen und etablieren klimafreundliche Mobilität."
Vizepräsident Martin Franzius verwies zudem darauf, dass die BEK sehr darauf achte, nicht in klimaschädliche Geldanlagen zu investieren.Die C4F-Delegation erkundigte sich auch nach der Nutzung landwirtschaftlicher Flächen. Franzius betonte "Nur wenige Gemeinden in unserer Stadtkirche haben derartige Flächen, z.B. in Arbergen. Dieser Gemeinde ist es aber wichtig, dass die Flächen nicht versiegelt, sondern von der regionalen Landwirtschaft bewirtschaftet werden. Der
Der Umweltbeauftragte der BEK, Pastor Ulrich Klein, kündigte an, dass die Klimaschutzkommisssion sich in ihrer nächsten Sitzung mit der C4F-Petition befassen werde. Er forderte, perspektivisch weitere erhebliche finanzielle Mittel in Klimaschutz-Projekte zu investieren.
Die Bremische Evangelische Kirche ist eine von 20 deutschen Landeskirchen. Sie hat 61 Gemeinden. Seit 1987 gibt es hier eine Umweltschutzarbeit, 2010 wurden ehrgeizige Klimaschutzziele verabschiedet und 2018 ein Klimaschutzfond in Höhe von 160.000 Euro jährlich etabliert. Gemeinsam sind Kirchen und kirchliche Einrichtungen Teil eines breiten Bündnisses von gesellschaftlichen Gruppen und Umweltinitiativen, die sich für Klimagerechtigkeit einsetzen. Sie haben das Netzwerk Churches for Future initiiert, dem mehr als 50 Landeskirchen, kirchliche Einrichtungen, Dienste und Werke angehören.