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Freitag, 31. Mai 2024
Vom 17. bis 23. Juni ist mit "Gemeinsam aus der Einsamkeit" eine Aktionswoche der Bundesregierung geplant. Sie ist eine unmittelbare Reaktion auf die Ergebnisse des Einsamkeitsbarometers, das Bundesministerin Lisa Paus vorgestellt hat. Für die Bremische Evangelische Kirche (BEK) ist das kein neues Themenfeld. Sie bietet Hunderte Angebote zur Bewältigung von Einsamkeit und für mehr Gemeinschaft.
Die Bewältigung von Einsamkeit in einer immer stärker individualisierten Gesellschaft ist eine Aufgabe für jede und jeden. Aber sie brauchen Möglichkeiten, um Verantwortung für das persönliche oder das Wohlergehen von Nahestehenden übernehmen zu können. Bundesfamilienministerin Lisa Paus empfiehlt "Kaffee-Talks" oder "Singen gegen die Einsamkeit". Was hier wie reine Symbolpolitik klingt, ist in der Bremischen Evangelischen Kirche schon lange Realität: Allein in den 62 Kirchenchören treffen sich jede Woche 2.500 Bremerinnen und Bremer. Hinzu kommen 14 Jugendchöre, 39 Kinderchöre sowie 31 Posaunenchören und Instrumentalgruppen.
Auch "Kaffeetalks" hat die BEK reichlich zu bieten. Etwa 150 Treffpunkte für ältere Menschen gibt es im Stadtgebiet. Da wird Skat gekloppt, gestrickt, Englisch gelernt, das Gedächtnis und die Muskeln trainiert, Boule gespielt oder einfach nur fröhlich kaffeesiert. Für viele, deren Rente mager und denen soziale Teilhabe fast unmöglich ist, sind diese Treffs ebenso wichtig wie die kostenlosen Mittagstische.
"Raus aus der Einsamkeit!" ist ein problematischer Appell an die Frau, die ihre kranke Mutter zu Hause pflegt, den Jugendlichen, der keine Freunde hat, oder die Bezieher von Grundsicherung, die sich einen "Kaffeetalk" schlicht nicht leisten können. Dafür gibt es in der BEK die Orte der Wärme, nicht nur im Winter. Da bieten z.B. täglich die Frühstücksfreunde der Überseekirche Brötchen, Abwechslung und Begegnung in der Nachbarschaft, ebenso der Freitagstreff in Tenever zum Wochenausklang. Bei den mehr als dreißig kostenlosen Angeboten ist für Kinder und Familien, Alleinstehende und arme Menschen alles dabei.
Während viele Jugendzentren dichtmachen müssen, weil z.B. die die Politik die Förderung streicht, bieten die Evangelische Jugend und die Studierendengemeinde Begegnung mit Partys und politischen Diskussionsrunden, Törns an Bord des Tradigtionsseglers Verandering, beim Windsurfen auf dem Unisee oder auf der Snowboardtour in Österreich mit einer internationalen Studi-Gruppe.
Alleinerziehende Mütter und Schwangere in Not sind oft sehr einsam. Sie erfahren Zuspruch und konkrete Hilfen bei der Familien- und Lebensberatung, z.B. bei Krisen in der Partnerschaft oder Sorgerechtsfragen. Auch bei Geldproblemen finden sie dort Unterstützung, um die rechtlichen Ansprüche von Mutterschutz bis Elterngeld zu klären und finanzielle Hilfen über die Bundesstiftung „Mutter und Kind“ direkt zu beantragen.
Viele Menschen, die unter Einsamkeit so sehr leiden, dass sie aus eigenem Antrieb kaum noch Kontakte knüpfen oder pflegen können, brauchen manchmal jemanden zum Reden. Das können sie 24/7 bei der TelefonSeelsorge. Einsamkeit und Isolation waren mit 21,8 Prozent der Anrufe die Top-Themen im Jahr 2023. Das ist auch nicht überraschend, waren doch 7.059 und damit 64,1 Prozent aller Anrufenden alleinlebend. Bei den vielfältigen Seelsorge-Angeboten der Bremischen Evangelischen Kirche, regelmäßig in der City oder in Kliniken und Altenheimen finden einsame Menschen und ihre Angehörigen immer Gehör, vertraulich und kostenlos.
Einsamkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich die Bremische Evangelische Kirche umfassend stellt, in den 52 Gemeinden vor Ort und den zahlreichen Einrichtungen für alle Altersgruppen und Problemlagen: täglich - kostenlos - offen für alle Bremerinnen und Bremer - finanziert aus der Kirchensteuer.