Freitag, 07. Februar 2025

"Wir lassen Hass und Extremismus keinen Platz"

Stellungnahme der Leitung der Bremischen Evangelischen Kirche zur Form der migrationspolitischen Debatte

Wir beobachten mit großer Sorge die Auswüchse und den Ton der derzeitigen migrationspolitischen Debatte.

Wir warnen eindringlich vor einem weiteren Erstarken des Rechtsextremismus in unserem Land. Der Kirchentag der Bremischen Evangelischen Kirche hat im Mai 2024 hervorgehoben, dass sich die Bremische Evangelische Kirche in unserer von Vielfalt geprägten Gesellschaft für ein gelingendes, friedliches Zusammenleben einsetzt und als zentrale Botschaft formuliert: „Deshalb lassen wir Hass und Extremismus keinen Platz". Heute unterstreichen wir diese Botschaft unseres Kirchenparlaments, die aktueller und wichtiger denn je ist.

 

Uns besorgt  auch, dass sich die migrationspolitische Debatte zunehmend polarisiert und teilweise radikalisiert. Wir verurteilen generalisierende Anfeindungen, persönliche Attacken, das Skandieren von hasserfüllten Parolen, Sachbeschädigungen sowie verbale und zum Teil auch körperliche Gewalt. Sie überschreiten alle Grenzen einer sachlichen, demokratischen Auseinandersetzung und tragen nichts zur Lösung der in Augen vieler Bürgerinnen und Bürger bestehenden Probleme bei. 

 

Mit Blick auf die gesellschaftspolitische Debatte um Migration und Integration und die für den 8. Februar 2025 angekündigte Großdemonstration „Bremen hält zusammen" erklären wir: Als Bremische Evangelische Kirche sind wir Teil des breiten Bündnisses in unserer Stadt, das sich entschieden gegen jede Form von Hass, Hetze und Gewalt wendet. Menschenfeindlichkeit widerspricht dem christlichen Glauben zutiefst. 

Christliche Nächstenliebe gebietet Toleranz und Respekt. Sie verpflichtet uns, Demokratie und Freiheit zu schützen. 

Eine sachbezogene politische Auseinandersetzung und die freie Meinungsäußerung sind elementare Bestandteile unserer pluralen und demokratischen Gesellschaft. Ausgrenzendes, radikales, extremistisches oder hasserfülltes Gedankengut, Reden und Handeln dürfen deshalb keinen Platz haben, weil sie die Demokratie beschädigen und unser friedliches Zusammenleben aufs Spiel setzen.