Donnerstag, 21. November 2024

Am 22.11.2024 Gedenken an die Hungersnot der 1930er Jahre in der Ukraine

Im Rahmen der „Odessa Tage in Bremen 2024“ (20. November - 5. Dezember 2024) findet am Freitag, den 22. November um 19 Uhr ein Ökumenisches Friedensgebet in der katholischen Propsteikirche St. Johann im Schnoor (Hohe Str. 2) zum Gedenken an den "Holodomor" (Tötung durch Hunger) in der Ukraine statt.

An dem Gottesdienst nehmen neben dem aus der Ukraine stammenden evangelischen Pastor Andreas Hamburg (Friedensbeauftragter der Bremischen Evangelischen Kirche) der Schriftführer der BEK, Pastor Dr. Bernd Kuschnerus, Pastor Joachim Dau von der katholischen Propsteikirche St. Johann, Erzpriester Mykola Poplontanyi (Leiter der Ukrainisch-Orthodoxen Gemeinde Bremen) teil.

Zu Gast sein wird auch Dr. Iryna Tybinka, die ukrainische Generalkonsulin aus Hamburg.

Der Gottesdienst wird musikalisch gestaltet vom Chor GLORIA.UA unter Leitung von Yana und Falko Wermuth.

Im Anschluss an das Friedensgebet werden auch Geschenkebeutel für die Weihnachtsaktion der Stiftung Solidarität Ukraine, der Freien Hansestadt Bremen und der Bremischen Evangelischen Kirche verteilt. 

Hintergrund 
Der Holodomor war eine Hungersnot in der Ukraine in den 1930er Jahren. Der Diktator Josef Stalin verfolgte das politische Ziel, den ukrainischen Freiheitswillen zu unterdrücken und die sowjetische Herrschaft in der Ukraine zu festigen. Im Rahmen des staatlichen Terrors kam es zu Zehntausenden Morden und Deportationen und zur Unterdrückung der Bauernschaft, die sich hartnäckig der Kollektivierung und Umerziehung widersetzte. Im Zuge der Zwangskollektivierung durch das Sowjetregime waren zunächst die Anbaufläche für Getreide und der Viehbestand geschrumpft. Hinzu kamen zwei Missernten. Trotz des Hungers der Landbevölkerung erhöhten die Parteikader die Abgabenquote der Bauern auf 44 Prozent. Das Getreide wurde größtenteils abtransportiert und zur Devisenbeschaffung auf dem Weltmarkt verkauft. Der dadurch verursachten Hungersnot fielen in der Ukraine schätzungsweise drei bis sieben Millionen Menschen zum Opfer. Seit der Unabhängigkeit 1991 bemüht sich die Ukraine um eine internationale Anerkennung des Holodomor als Völkermord, bislang vergeblich.