Mittwoch, 16. November 2022

Gedenken an Opfer, Angehörige und Betroffene

* Triggerwarnung: Die folgende Meldung könnte sie beunruhigen, weil sie negative Gefühle oder Ängste in Ihnen auslöst. Mit diesen Gedanken und Sorgen müssen Sie nicht allein bleiben: Sie können sich 365 Tage im Jahr 24/7 an die TelefonSeelsorge wenden - kostenlos und vertraulich unter der Rufnummer 0800 1110111

In Deutschland sterben jedes Jahr mehr Menschen durch Selbsttötung als durch Verkehrsunfälle, Drogenmissbrauch, Aids und Mord zusammen. Pro Jahr nehmen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes knapp 10.000 Menschen das Leben, etwa 100.000 unternehmen einen Versuch, sich selbst zu töten. Die Dunkelziffer ist wahrscheinlich höher. In der Bremer Kirche St. Ansgarii wird jetzt dieser Menschen gedacht.

Insgesamt ist die Zahl der Suizide zwar in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen: 1980 nahmen sich noch doppelt so viele Menschen das Leben. Aber es sind Menschen aller Altersgruppen, immer öfter auch ältere Menschen, die den Entschluss fassen, ihr Leben zu beenden. 90 Prozent aller Fälle geschehen im Rahmen einer Depression oder einer anderen psychiatrischen Erkrankung (Alkohol-, Drogen-Abhängigkeit, Schizophrenie).

Immer sind viele Menschen betroffen: neben den Angehörigen zum Beispiel auch Sanitäter, Ärztinnen, Lokführer und alle, die von dem Suizid eines bekannten Menschen erfahren.

Partner, Kinder, Freunde oder Kollegen können diesen Schritt oft nicht fassen. Sie fragen nach dem „Warum“, vielleicht plagen sie Schuldgefühle, die Erinnerung schmerzt, und der geliebte Mensch wird vermisst. Manche können in einem solchen Maß betroffen sein, dass sie selbst Unterstützung benötigen. Der Trauerprozess ist schwer und dauert Jahre. Für Angehörige, aber auch betroffene ärztliche und pflegende Berufsgruppen ist es wichtig, dass über das Erlebte offen gesprochen werden kann und dass das Thema kein Tabu bleibt. Es ist wichtig, die Trauer ausdrücken zu können und mit anderen zu teilen. Wir laden alle, die von diesem Thema betroffen sind, herzlich ein zu:

Einsamkeit
Von Gott und der Welt verlassen?

Gedenken an Menschen, die durch Suizid gestorben sind
Samstag, den 26. November um 17 Uhr
Kirche St. Ansgarii in Bremen
(Schwachhauser Heerstraße 40)

Eine Stunde Musik und Stille mit der Möglichkeit, Kerzen anzuzünden, Namen in ein Buch zu schreiben, und gesegnet zu werden. Kantor Kai-Niko-Henke  gestaltet das Gedenken musikalisch an der Orgel. Im Anschluss laden wir zu Tee und Gespräch ein.

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