Donnerstag, 19. Mai 2022

Kirchentag: Delegierte wollen Klimaschutzgesetz

Am Morgen wurde in der ÖVB-Arena der Kirchentag, das Parlament der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK), fortgesetzt. Zunächst berichtete BEK-Klimaschutzmanagerin Susanne Fleischmann über den Stand des Klimaschutzes in der Bremischen Evangelischen Kirche.

Erfassung der Verbrauchszahlen, Beleuchtung, Wassereinsparung, Austausch von Elektrogeräten, Test und Einführung von Lastenrädern, Solarkampagne sind nur einige Stichworte für die Maßnahmen, die in der BEK bisher zum Klimaschutz ergriffen wurden. Hinzu kam das Projekt Schöpfungsfreundliche Kita zur Einführung von Energiesparmodellen in den 67 evangelischen Kitas, das vor zwei Jahren gestartet wurde. Klimaschutz wird praktisch umgesetzt in den Häusern und pädagogisch in den Kita-Alltag und die Elternarbeit integriert. Darüber hinaus gibt es Seminarreihen vom Evangelischen Bildungswerk und Fortbildungen für verschiedene Berufsgruppen, um die schöpfungsfreundliche Haltung in der BEK nachhaltig zu stärken.

Aber man wolle noch eine Schippe drauflegen, so Fleischmann. Der Lebensmittelverschwendung, die mindestens 10 % der Treibhausgase ausmacht, solle in einem wissenschaftlichen Projekt auf den Grund gegangen werden. Was wird verschwendet und landet in der Tonne, wie viel und warum und wie lässt sich das zukünftig vermeiden?

Die Delegierten des Kirchenparlaments sprachen sich einstimmig dafür aus, bis zur nächsten Sitzung im November ein Klimaschutzgesetz zu entwerfen und zu beschließen. Das würde eine Selbstverpflichtung zu Datenerfassung und –auswertung sowie zu konkreten Maßnahmen bedeuten, wie z.B. Gebäudeoptimierung, verantwortungsvolle Mobilität und Einsatz klimaschonender Technologie. Darüber hinaus sollte es die Aspekte Artenschutz, globale Verantwortung und Friedenssicherung durch gerechte Verteilung von Ressourcen beinhalten.

Die Gesetzesvorlage wird jetzt von den Gremien und Ausschüssen vorbereitet und soll zum Novemberkirchentag 2022 zur Abstimmung vorliegen. Bis dahin soll auch eine Erklärung des Kirchentages zum Klimaschutz erarbeitet werden.

Ferner beschloss der Kirchentag, die Einrichtung von bis zu 10 Stellen für das Freiwillige Ökologische Jahr finanziell zu fördern. Gemeinden, die diese Zuschüsse in Anspruch nehmen wollen, müssen verpflichtend am Energiemanagement teilnehmen.