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Im Bremer St. Petri Dom wird das „Requiem für Syrien“ des Komponisten George Alexander Albrecht aufgeführt. Das Wort "Requiem" kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Ruhe oder Todesruhe. In der Kirchenmusik drückt es die Trauer aus. Das Requiem für Syrien ist eine Totenmesse für die Opfer von Krieg und Zerstörung. Das Konzertereignis erinnert an den in Bremen geborenen und 2021 verstorbenen Künstler.
Am Samstag, den 8. Juli um 19 Uhr präsentieren die Bremer Philharmoniker, der Bremer Domchor und bekannte Solisten das „Requiem für Syrien“ von George Alexander Albrecht unter der Leitung von Marko Letonja. Der Vorverkauf hat begonnen, Karten gibt es bei Nordwest-Ticket und im evangelischen Informationszentrum Kapitel 8.
Das 2018 uraufgeführte Werk ist inspiriert vom schonungslosen Terror im syrischen Bürgerkrieg. Wie ein Leitmotiv kehrt der Ruf: „Lass mein Volk leben!“ häufig wieder, allmählich zum Schrei gesteigert. Bedrohlich und nach und nach immer deutlicher, wird das musikalische Geschehen von Kriegsgeräuschen begleitet. Einzig während eines Gebets schweigt die Kriegsmaschinerie. Liturgische Gesänge aus der syrisch- orthodoxen Kirche und Rezitationen aus dem Koran bilden einen Kontrast zu den Kriegsgeräuschen. Mit den Worten „Frieden – Salam“endet das Werk. Alle auf Deutsch gesungenen oder gesprochenen Texte werden von einer Sprecherin auf Arabisch wiederholt, währenddessen ein Oud- Spieler frei improvisiert.
Die Ereignisse an der IS- Front und die die Brutalität des Krieges hatten George Alexander Albrecht sehr bewegt. Er nahm Kontakt zu einem syrischen Kloster auf, das seine Aufgabe in der Versöhnung des Christentums mit dem Islam sieht. Erfahrungsberichte und Syrische Lyrik inspirierten ihn zu den Texten des Requiems.
Die gemeinsam von der St. Petri Domgemeinde, den Bremer Philharmonikern und der Philharmonischen Gesellschaft getragene Aufführung soll in Zeiten, in denen wieder Krieg, Gewalt, Flucht und Vertreibung die Welt beherrschen, dem Leid eine Stimme geben. Gleichzeitig geht die Bitte und die Aufforderung an alle Menschen, wo immer sie leben, arbeiten oder Verantwortung tragen, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen, gemäß der biblischen Verheißung „allen Kriegern versagen die Hände“ (Psalm 76)
Albrecht, 1935 als jüngstes von vier Kindern in Bremen geboren, begann schon während der Schulzeit zu komponieren z.B. für den Knabenchor an Unser Lieben Frauen. Nach seiner Ausbildung als Dirigent übernahm er 1959 eine Stelle als Korrepetitor am Theater Bremen. 1965 wählte ihn das Orchester des Niedersächsischen Staatstheaters Hannover zum Chefdirigenten. Mit 29 Jahren war George Alexander Albrecht der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands.
Es folgten Jahrzehnte, in denen Albrecht fast ausschließlich dirigierte. Im Jahr 2009 nahm er seine Arbeit als Komponist wieder auf und komponierte, angeregt durch literarische Texte oder ihn seelisch treffende politische Ereignisse, bis an sein Lebensende Kantaten und Motetten, Kammermusik, eine Oper und sinfonische Werke. George Alexander Albrecht starb am 21. Dezember 2021.
Stephan Leuthold, Orgel
Alaa Zouiten, Oud
Lara Arabi, Sprecherin
Bremer Domchor (Einstudierung: Tobias Gravenhorst)
Bremer Philharmoniker
Leitung: Marko Letonja
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