Montag, 23. Oktober 2023

31. Oktober: Reformationsfest mit viel Musik und Begegnung

Am 31. Oktober ist Reformationstag. In ganz Bremen gibt es zum Reformationsfest rund 20 Gottesdienste und zahlreiche weitere Veranstaltungen. Mit Musik und Spiritualität, Begegnung und Spaß präsentiert sich die Kirche #BremischEvangelisch.

Im St. Petri Dom findet um 16 Uhr ein zentraler Festgottesdienst statt. Es predigt der Schriftführer der Bremischen Evangelischen Kirche, Pastor Bernd Kuschnerus. Musikalisch gestaltet wir der Gottesdienst mit den Stücken „Gloria“ und „Dona nobis pacem“ aus der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Dieses Werk zeigt die außerordentliche Kompositionskunst  Bachs und hatte wegen seiner Länge und seines enormen Schwierigkeitsgrades zu seinen Lebzeiten keine Chance auf eine Aufführung. Es wird ab 18 Uhr im St. Petri Dom komplett aufgeführt. Es musizieren ein Ensemble aus dem Bremer Domchor, Concerto Bremen und zahlreiche Solisten unter der Leitung von Tobias Gravenhorst. Um 17:55 Uhr und gegen 19:15 Uhr gibt es eine kurze Einführung zu den jeweiligen Teilen der Messe. Karten zum Preis von 11 bis 30 Euro (mit Bremen-Pass 5 Euro) sind im Vorverkauf bei Nordwest-Ticket erhältlich sowie im evangelischen Informationszentrum Kapitel 8 oder an der Abendkasse.

Psalter und Harfe wach‘t auf heißt es ab 18 Uhr in der Kirche St. Johann Oberneuland. Auf dem Programm stehen Gesang, Lautenmusik und Lesung aus dem Barockliederbuch von Joachim Neander. Karten ab 10 Euro gibt es an der Abendkasse.

In der Kulturkirche St. Stephani leuchten 400 Kerzen in einem Kerzenlabyrinth. Dieses uralte Menschheitssymbol, das in vielen Kulturen und Religionen Spuren hinterlassen hat, lädt zu Meditation, Ruhe und Nachdenken über den Sinn des Lebens ein. Das Kerzenlabyrinth öffnet bereits am Sonntag, den 29. Oktober um 18 Uhr und leuchtet jeweils von 18 bis 21 Uhr. Am Reformationstag schließt es um 20.45 Uhr mit einem Abendsegen. Der Eintritt ist frei.

In der Stadtkirche Unser Lieben Frauen können Besucher am 30. Oktober, dem Vorabend des Reformationstages, von 18 bis 21 Uhr wieder "selig schaukeln, hoffen, lieben", denn im Altarraum hängt wieder die Himmelsschaukel. Hier gibt es zudem einen Abend der Begegnung mit Musik und Wein. Der Eintritt ist frei. Am 31. Oktober findet um 10.30 Uhr ein Gottesdienst zum Reformationsfest statt. Anschließend ist die Kirche bis 18 Uhr geöffnet zur Besichtigung, zum Schaukeln und zum Chillen auf Liegestühlen.

Luther tanzt! im St. Pauli Gemeindezentrum in der Bremer Neustadt am 30. Oktober ab 19 Uhr in den Reformationstag hinein. Der Abend beginnt mit einem Gottesdienst mit kurzen Theaterspiel und einem mittelalterlichen Tanzreigen der Mittelalter-Tanz-Gruppe. Anschließend ist Party mit DJ Gynta, der moderne Ohrwürmer auflegt, und einem leckeren Mitbring-Büffet!

Ein Pilgerweg führt ab 10 Uhr durch Aumund und Vegesack. Unterwegs an den Stationen gibt es Anregungen zum Nachdenken, Mitmachen, Singen und Erleben. Alle sind eingeladen mitzupilgern, ob im Kinderwagen, im Rollstuhl oder mit Rollator, ganz gleich, ob langsam oder schnell. Der Weg ist das Ziel! Zum Abschluss gibt es einen Imbiss.

Futtern mit Luthern gibt es für Kids von 10 und 13 Jahren in Blumenthal. Von 13 bis 16 Uhr gibt es ein leckeres Essen und anschließend eine Zeitreise, 500 Jahre zurück zu Martin Luther, mit vielen spannenden Abenteuern und kniffligen Rätseln.

Einen Familien-Nachmittag mit Film, Essen und Laternenlauf gibt es ab 16.30 Uhr in der Thomasgemeinde in Kattenturm.

Im Gemeindezentrum Jona heißt es am Vorabend des Reformationstages, am 30. Oktober, ab 18 Uhr Kirche leuchtet - Jona leuchtet. Der Abend beginnt mit einer Taizé-Andacht in der Kapelle. Auf dem Platz vor dem Zentrum sind alle Gäste eingeladen, den Tag an der Feuerschale mit einer Bratwurst und Getränken ausklingen zu lassen.

In St. Martini, einst die Wirkungsstätte des bekannten reformierten Pfarrers und Liederdichters Joachim Neander (1650-1680), wird es künftig einen Neanderweg geben. Zu den bekanntesten Liedern Neanders gehört "Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren", das regelmäßig vom Glockenspiel der Kirche erklingt. Ein buntes  Fenster in der Kirche St. Martini zeigt Joachim Neander an der Orgel. Neben der 1229 erbauten gotischen Backsteinkirche steht das ehemalige Pastorenhaus, das Mitte des 16. Jahrhunderts erbaute Neanderhaus. Es hat einen mit zahlreichen Gesimsen geschmückter Stufengiebel aus Backstein und ein Renaissanceportal aus Sandstein. Auf den Spuren des berühmten Bremers führt der Neanderweg, der am Reformationstag nach dem Gottesdienst eröffnet wird, an zwölf Stationen durch die Kirche. Ein Begleitheft zeigt den Grundriss der Kirche und die zwölf Stationen mit Infos z.B. zur Kanzel, zur Orgel etc. und zum Leben von Joachim Neander.

Zum Hintergrund

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an die Anfänge der evangelischen Kirche vor rund 500 Jahren. Die vom damaligen Augustinermönch Martin Luther (1483-1546) um den 31. Oktober 1517 von Wittenberg aus verbreiteten 95 Thesen gegen kirchliche Missstände wurden zum Ausgang einer christlichen Erneuerungsbewegung. Die von Luther geforderten Reformen führten nicht nur zur Gründung der evangelischen Kirchen, auch die römisch-katholische Kirche hat sich seitdem reformiert. Der Reformationstag ist in den östlichen Bundesländern - außer Berlin - gesetzlicher Feiertag. 2018 haben Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein den Reformationstag zu einem neuen, zusätzlichen gesetzlichen Feiertag erklärt. Damit ist in neun Bundesländern an diesem Tag arbeitsfrei.