24. November 2024
22. November 2024
21. November 2024
Am 3. März ist der Internationalen Tag des freien Sonntags. Und er fällt in diesem Jahr auch auf einen Sonntag. Ein guter Anlass, um über das Kulturgut Sonntag nachzudenken und entgrenzter Arbeit eine Absage zu erteilen.
Kirchen und Gewerkschaften ziehen in dieser Frage an einem Strang: Sie setzen sich dafür ein, die Sonntagsarbeit auf ein zum Schutz der Gesellschaft notwendiges Minimum zu begrenzen.
Laut der Allianz für den Freien Sonntag arbeiten bundesweit 22 Prozent der Beschäftigten regelmäßig am Sonntag. Das bringt erhebliche Belastungen für die Gesundheit der Arbeitnehmer, für ihre gemeinsame freie Zeit mit der Familie und ihr soziales Leben mit sich, weil der gemeinsame freie Tag nicht mehr planbar ist. In medizinischen Berufe oder bei Polizei und Rettungskräften lässt sich die Sonntagsarbeit zum Schutz der Menschen nicht vermeiden. Aber es gibt Bereiche, in denen eine weitere Belastung der Beschäftigten nicht lebensnotwendig ist.
Gerade der Handel ruft nach Sonntagsöffnungen, auch in Bremen wird das immer wieder diskutiert. Eine Herausforderung für den Sonntagsschutz sind laut der Allianz für den Freien Sonntag automatisierte Smart Stores und die digitalen Supermärkte, die auch nicht wirklich personallos sind, da dort auch sonntags Ware eingeräumt, gereinigt und nach dem Rechten gesehen wird. Die Frage ist: Möchten diejenigen, die sonntags shoppen wollen, selbst auch im Büro sitzen, Haare schneiden oder auf dem Bau arbeiten? Wer nicht 24/7 einsatzbereit sein muss, kann am freien Sonntag auftanken und sich erholen. Weil erhebliche gesellschaftliche Verwerfungen die Folge wären, würde der freie Sonntag zur Disposition gestellt, setzt sich auch die Bremische Evangelische Kirche für den Sonntagsschutz ein.
Der Sonntagsschutz ist ein wichtiges Gut, das nicht zur Disposition gestellt werden darf. Im Römischen Reich stellte Kaiser Konstantin im Jahr 321 den Sonntag unter Schutz. Die Idee von einem arbeitsfreien Sonntag ist aber schon viel älter, steht schon in der hebräischen Bibel und kommt in der Einhaltung des Sabbats in der jüdischen Tradition zum Ausdruck. Der freie Tag war ein Fortschritt gegen Sklaverei und die totale Ausbeutung des Menschen und folglich ein Kulturgut. Das Arbeiten an diesem Tag soll sowohl nach religiöser Überlieferung als auch nach der geltenden Gesetzeslage ausschließlich dem Schutz der Menschen dienen, z.B. in Krankenhäusern oder bei Polizei und Feuerwehr.
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