Mittwoch, 02. März 2022

Ukraine: Kirchliche Hilfsaktionen - Notunterkunft auf Langeoog

An den Grenzen zur Ukraine, vor allem in Polen, Tschechien, Ungarn und Rumänien kommen Tausende Menschen an, die vor den Angriffen des russischen Militärs fliehen. Sie werden mit großem Engagement der aufnehmenden Staaten versorgt. Die Bilder und Nachrichten aus der Ukraine, vom Bombardement auf die Zivilbevölkerung und der Flucht Hunderttausender bewegen die Menschen auf der ganzen Welt. Angst und die Verzweiflung in der Ukraine lösen auch in Bremen eine große Hilfsbereitschaft aus.

Einige Gemeinden der Bremischen Evangelischen Kirche sammeln seit Tagen Geld- und Sachspenden und haben bereits Lastwagen mit Hilfsgütern an die ukrainische Grenze auf den Weg gebracht. Der aus der Ukraine stammende Pastor und Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, Andreas Hamburg, ruft weiter zur Unterstützung seiner Aktion auf. Einen Überblick über die kirchlichen Hilfen in Bremen finden Sie täglich aktualisiert online.

Für die demnächst erwarteten ukrainischen Geflüchteten gibt es in der EU ein vereinfachtes Aufnahme-Verfahren. Der Verein Zuflucht – Ökumenische Ausländerarbeit begrüßt dies sehr und weist darauf hin, dass jetzt dringend die Beschaffung von Wohnraum organisiert werden muss.

Die Freizeit- und Tagungsstätte der Bremischen Evangelischen Kirche auf Langeoog, Haus Meedland, stellt im März das Gästehaus Noah mit 31 Betten als erste Notunterkunft für Geflüchtete zur Verfügung.

Ferner gibt es die Plattformen Host4Ukrain für Menschen aus der Ukraine und Zukunft Wohnen für alle Geflüchteten.

Das Gustav Adolf Werk (GAW) ist in ständigem Gespräch mit seinen Partnerkirchen in der Ukraine, Polen, Rumänien, Ungarn und der Slowakei, den Anrainerstaaten der Ukraine, wohin die Flüchtlingsströme zuerst strömen. Nachrichten über die Situation, was dringend benötigt wird und wohin die ersten Unterstützungsgelder geflossen sind, gibt es im Blog "Glauben verbindet". Spenden für die Ukraine-Hilfe des GAW sind über die Website möglich.

Was hat Putin vor? Diese Frage bewegt viele Menschen. Der Historiker und Gründungsdirektor der Forschungsstelle Osteuropa an der Universität Bremen, Wolfgang Eichwede ist am Dienstag, den 8. März um 19.30 Uhr Gesprächsgast in der Kirche Unser Lieben Frauen. Der Russland-Kenner engagiert sich für Menschenrechtsorganisationen und soziale Bewegungen dort. Jochen Grabler (Radio Bremen) und Dirk von Jutrczenka (forum Kirche) sprechen mit ihm über Hintergründe und Perspektiven von Putins Krieg in der Ukraine.

Viele Menschen in Bremen fürchten sich vor einer Ausweitung des Krieges oder bangen um Freunde und Angehörige in der Ukraine. Für Sie ist die TelefonSeelsorge rund um die Uhr unter den Rufnummern 0800 -1110111 und 0800- 1110222 kostenfrei erreichbar. Für alle, die im Gebet Trost und Hoffnung suchen, gibt es bis auf weiteres in zahlreichen Bremer Kirchen regelmäßige Friedensgebete.