24. November 2024
22. November 2024
21. November 2024
Das ist der dunkelste Fleck einer dunklen Geschichte. Mindestens 232.000 Säuglinge sowie Kinder und Jugendliche von ein bis 17 Jahren aus allen Teilen Europas wurden in der NS-Zeit nach Auschwitz verschleppt, misshandelt und ermordet. Nur einige wenige überlebten, meist als traumatisierte Waisen. Die Biographien dieser Kinder stehen jetzt im Mittelpunkt der Ausstellung "Vergiss deinen Namen nicht" in der Stadtkirche Unser Lieben Frauen.
Vom 3. bis 25. November zeigt die Ausstellung auf 38 großformatigen Tafeln, Fotos, Daten und die Geschichten von 50 Kindern. Es sind herzzerreißende Schicksale wie das von Barbara, die eigentlich Katja hieß. Blond und blauäugig wurde sie zwecks "Germanisierung" geraubt, ihre Eltern wurden ermordet. Oder die Geschichte der bis zum Skelett abgemagerten Judith, deren Zwillingschwester Ruth vom stundenlangen Appell im Winter die Beine erfroren waren, und die Auschwitz nicht überlebte.
Die Ausstellung "Vergiss Deinen Namen nicht" - Die Kinder von Auschwitz wird am Mittwoch, den 3. November um 19.30 Uhr von Bürgermeister Andreas Bovenschulte und Pastor Bernd Kuschnerus eröffnet. Ausstellungsmacher Alwin Meyer wird in die Exponate einführen.
Während der Dauer der Schau gibt es ein Rahmenprogramm mit Lesungen, Vorträgen Begegnung und Musik.
Der Journalist und Filmemacher Alwin Meyer, Jahrgang 1950, begann 1972 weltweit, die Kinder von Auschwitz zu suchen. Er hat einfühlsam mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählten ihm zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit, in der der Tod immer gegenwärtig war. Getrennt von der Familien, unter unvorstellbaren Bedingungen, ohne Geborgenheit. Zeit ihres Lebens tragen sie die Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen. Babys, deren Unterarm zu klein war, wurde die Häftlingsnummer auf den Schenkel tätowiert. Die Kinder waren allein, litten unter Hunger und Kälte und wurden auch für medizinische "Versuche" missbraucht. Nach ihrer Befreiung kannten manche weder ihren Namen, ihr Alter, noch ihre Herkunft. Fast alle waren Waisen. Alwin Meyer hat mehrere Bücher darüber veröffentlicht, damit ihre Schicksale nicht in Vergessenheit geraten.
In der Ausstellung bekommen die nackten Zahlen und Daten Namen und Gesichter. Alwin Meyer bringt uns ihre Biografien näher, als ein Denkmal für die Kinder von Auschwitz und eine eindrucksvolle Mahnung zum Widerstand gegen Verdrängung und Vergessen.
Alwin Meyers Ausstellung "Vergiss Deinen Namen nicht" - Die Kinder von Auschwitz ist ein gemeinsames Projekt der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (Regionalgruppe Bremen) und der Kirchengemeinde Unser Lieben Frauen. Sie ist täglich von 11 bis 16 Uhr geöffnet.
Gruppenführungen sind nach Absprache möglich (Kontakt: bremen-und-umzu@asf-ev.de).
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