27. November 2024
Woher kommt dieser alte, verrostete und von Kugel durchsiebte Rettungswagen? In welchem Land sollte er die letzte Rettung der Menschen gewesen sein, wäre er nicht im Kugelhagel zerschossen worden? Wir stellen diesen Wagen auf den Bremer Marktplatz, um zu zeigen, wie grausam der Krieg in der Ukraine ist, ohne jegliche Rücksicht auf die die zivile Infrastruktur und die medizinische Versorgung der Bevölkerung?
Während der Kämpfe um die Region Charkiw im Herbst 2022 beschossen russische Soldaten wie immer gezielt zivile Einrichtungen. In Derhachi. 16 km von Charkiw, wurde dieser Rettungswagen eingesetzt, da es der einzige Wagen mit Allradantrieb in der Gegend war, der auch über die kriegsbeschädigten Straßen in entlegene Dörfer fahren konnte. Mit ihm wurden zivile Verletzte evakuiert und zur medizinischen Behandlung in Kliniken gebracht. Dabei wurde der Wagen selbst beschossen und zerstört, der Fahrer schwer verletzt. Seitdem ist die Versorgung Kranker und Verletzter in der Region unterbrochen.
Der ukrainisch-litauische Aktivist Oleg Surajev hatte als erster die Idee, den Wagen außerhalb der Ukraine als Mahnmal für russische Kriegsverbrechen zu präsentieren, zuerst in Vilnius, dann in München. Jetzt holen die Bremische Bürgerschaft, die Stiftung Solidarität Ukraine , der Kulturverein Unity Center und die Bremische Evangelische Kirche (BEK) den Rettungswagen nach Bremen.
Von Dienstag, den 27. Februar bis Freitag, den 1. März wird der zerschossene ukrainische Rettungswagen in Bremen auf dem Marktplatz ausgestellt. Ein Symbol des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, in dem immer noch täglich zahlreiche Menschen getötet werden. Von Mittwoch, den 28. bis Donnerstag, den 29. Februar von 13 bis 19 Uhr stehen Mitarbeitende der Kampagne bereit, um Passanten die Geschichte dieses Krankenwagens zu erzählen und auf die Hilfsaktionen für die Ukraine und für unsere Partnerstadt Odessa aufmerksam zu machen. Um 19 Uhr wird eine ukrainisch-deutsche ökumenische Friedenandacht mit ukrainischer Musik vom Chor Gloria UA gefeiert. Daran werden der ukrainisch-orthodoxe Erzpriester Mykola Poplontanyi und der BEK-Friedensbeauftagte, Pastor Andreas Hamburg, mitwirken.
Die Ausstellung des Schrottwagens ist nicht nur ein Mahnmal, sondern zugleich Anlass für eine Spendenaktion für Fellas for Europe zur Beschaffung eines neuen Rettungswagens.
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