Freitag, 04. Oktober 2024

Wir sind solidarisch mit den jüdischen Menschen in Bremern

Stellungnahme im Namen des Kirchenausschusses der Bremischen Evangelischen Kirche von Präsidentin Edda Bosse und Schriftführer Pastor Dr. Bernd Kuschnerus zum ersten Jahrestag des Terrorangriffs auf Israel am 7. Oktober.

Ein Jahr voller Tod, Trauer und Angst hat die ganze Welt in Aufruhr versetzt. Der Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023 hat schreckliches Leid über die Menschen in Israel und in Gaza gebracht. Wir gedenken der Opfer des Terrorüberfalls des vergangenen Jahres, der Getöteten, Vergewaltigten, Verwundeten und Verschleppten und schließen uns dem Aufruf der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Bremen zu einer Gedenkkundgebung an, die am 7. Oktober 2024, um 17 Uhr auf dem Bremer Marktplatz stattfinden soll.

Im Nahen Osten tobt ein Krieg, von dem wir nicht wissen, wie und wann er enden wird. Die Terrororganisation Hamas und ihre Verbündeten, u.a. im Iran und bei der Hisbollah, sind fest entschlossen, alles zu tun, um Israel zu vernichten. Noch immer warten in Israel Angehörige der Verschleppten verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Lieben. Tausende israelischer Menschen können wegen der Raketenangriffe noch immer nicht in ihre Häuser zurückkehren. Die humanitäre Lage und das Leid der Menschen im Gazastreifen sind verheerend. Auch die Zivilbevölkerung im Libanon leidet unter den Kämpfen zwischen Israel und der Hisbollah. Die Spirale der Gewalt muss endlich beendet werden.

Es gibt keine Rechtfertigung für Hass auf jüdische Menschen und die Leugnung des Existenzrechts Israels. Antisemitische Hetze bedroht alle, die friedlich, demokratisch und frei leben wollen und sich für den Frieden einsetzen. 

In der Folge des Angriffs der Hamas auf Israel nimmt bei uns der Antisemitismus immer erschreckendere Ausmaße an. Jüdische Menschen werden bedroht und angegriffen, Synagogen und andere jüdische Einrichtungen müssen bewacht und vor Anschlägen geschützt werden. Es gibt keine Rechtfertigung für Hass auf jüdische Menschen und die Leugnung des Existenzrechts Israels. Antisemitische Hetze bedroht alle, die friedlich, demokratisch und frei leben wollen und sich für den Frieden einsetzen. Wir als Bremische Evangelische Kirche lehnen Antisemitismus in jeder Form entschieden ab und sind solidarisch mit den jüdischen Menschen in Bremern und der jüdischen Gemeinde.

Als Christinnen und Christen bringen wir unsere Bestürzung, Ratlosigkeit und Trauer im Gebet vor Gott. Wir beten um Frieden im Nahen Osten und darum, dass alle Menschen ohne Angst vor Terror und Krieg sicher und gleichberechtigt leben können.

Wir wünschen der jüdischen Gemeinde ein gesegnetes neues Jahr 5785 und einen friedlichen Jom Kippur.