Deshalb bin ich Diakon*in

„Ich habe großen Spaß an der offenen Arbeit mit Jugendlichen“

Lennart Schuchaert

Diakon in der Domgemeinde und
Referent im Landesjugendpfarramt

Angefangen hat es, als ich selbst Konfirmandenunterricht hatte. Meine damalige Diakonin hat mir vorgeschlagen, doch die JuLeiCa-Ausbildung zu machen. Damit qualifiziert man sich für die ehrenamtliche Arbeit mit Jugendlichen in der Kirche. Auch mein Pastor hat das bestärkt – zumal ich Gitarre und Klavier spiele, was in diesem Bereich super ist.

Also habe ich die Ausbildung gemacht und war dann ziemlich aktiv als Ehrenamtlicher in der Gemeinde. Im Laufe der Zeit wurde mir klar, dass die offene Arbeit mit Jugendlichen für mich genau das Richtige ist. Sie sind kreativ und bringen ein frisches Weltbild mit in die Gemeindearbeit. Mit ihnen Projekte auf den Weg zu bringen, Freizeiten zu gestalten und sich Neues auszudenken, ist grandios. Mein Berufswunsch war ab dem Zeitpunkt Diakon.

Da ich kein Abi habe, habe ich zunächst eine Ausbildung als Erzieher absolviert. Direkt danach habe ich in Bochum angefangen zu studieren – erst den Bachelor Gemeindepädagogik und Diakonie, dann noch den Bachelor Soziale Arbeit. Die Kombination von Ausbildung und Studium war für mich ideal. So habe ich Praxis und Theorie mitbekommen. Stünde ich nochmals vor der Wahl, so würde ich den Weg wieder gehen – nur würde ich eine Ausbildung im Bereich Marketing oder Mediengestaltung machen. Neben Jugendarbeit, die mir auch jetzt im Berufsalltag besonders viel Spaß bringt, schlägt mein Herz mittlerweile dafür.

„Auch anderen die Kirche als wohltuenden Ort öffnen“

Sonja Hinz

Diakonin
in der Martin-Luther-Gemeinde, Findorff

Ich selbst habe schon früh an Kinderangeboten unserer Gemeinde teilgenommen. Später waren es dann Konfirmandenunterricht und Jugendangebote und als ich zu alt dafür war, habe ich eben mitgearbeitet. Klar habe ich auch eine JuLeiCa-Ausbildung gemacht. Als Jugendliche wusste ich bereits, dass ich unbedingt mit Menschen arbeiten will – und zwar so, dass ein tiefergehender Austausch möglich ist. Deshalb war ich schnell bei der Sozialen Arbeit als Profession für mich.

Ich habe mich sowohl auf Studiengänge ohne als auch auf welche mit religionspädagogischer Qualifizierung beworben. Zusagen hatte ich dann mehrere und musste mich entscheiden. Ausschlaggebend war meine eigene positive Erfahrung mit der Kirche. Sie hat mir gerade in meiner Jugendzeit sehr gutgetan. Egal, ob was anderes gerade blöd lief – die Kirche war immer ein wohltuender Ort für mich. Und diese Erfahrung wollte ich gern auch anderen ermöglichen. Deshalb habe ich mich für den doppelten Bachelor „Soziale Arbeit und Religionspädagogik“ in Hannover entschieden.

Klar hatte ich zwischendurch auch mal kleine Krisen. Ich habe mich gefragt, ob ich genug glaube. Aber diese Frage lässt sich einfach nicht beantworten. Also habe ich sie umformuliert: Stehe ich hinter der Arbeit einer Diakonin? Und ja, das tue ich vollauf. Wenn ich z.B. einen Kinder-Gottesdienst ausrichte, und diesen offenen und neugierigen Kindern begegne, dann macht das einfach nur riesigen Spaß.