Deshalb bin ich Erzieher*in

"Die Vielfalt der Kinder hat mich überzeugt"

Lisa Becker

Erzieherin in der
Kita Heinrich-von-Zütphen-Haus

Ich bin mit 15 Jahren auf die Fachoberschule für Gesundheit und Soziales gegangen, um mein Fachabitur zu machen. Hier lernt man nicht nur in der Schule, sondern auch durch ein einjähriges Praktikum. Das habe ich in einem Kindergarten absolviert.

Die Zeit dort war sehr intensiv. Weil meine Kollegin länger erkrankt war und es so schnell keine Ersatzkraft gab, habe ich ziemlich viele Aufgaben übernommen. Deshalb wusste ich schon vor der Ausbildung, dass Erzieherin sein viel mehr ist, als nur Kinder zu betreuen – zum Beispiel die inhaltliche Planung nach dem Rahmenbildungsplan, die intensive Teamarbeit in der Gruppe und mit dem Gesamtteam, die vielen organisatorischen Aufgaben und vor allem auch die Zusammenarbeit mit den Eltern.

Diese Mischung hat mir zumindest so viel Spaß gemacht, dass ich die Ausbildung angefangen habe. Ob es aber das ist, was ich mein Leben lang machen will, war mir damals noch nicht klar.

Im Anerkennungsjahr habe ich dann das erste Mal Kinder mit Förderbedarf begleitet. Das hat noch mal eine ganz andere und für mich hoch spannende Dimension reingebracht. Trotzdem wollte ich es noch mal wissen und habe angefangen, Soziale Arbeit zu studieren. Nach zwei Semestern fehlte mir die praktische Arbeit im Kindergarten zu sehr und ich habe eine Stelle als Erzieherin gesucht und gefunden – natürlich in einer Schwerpunkteinrichtung.

"Bestes Zeichen: Wenn man sich auf Montag freut“

Sina Schmoi

Erzieherin in der
Kita Heinrich-von-Zütphen-Haus

Nach der Schule hatte ich ehrlich gesagt keine Idee, was ich beruflich machen wollte. Deshalb habe ich erst mal ein Freiwilliges Soziales Jahr in einer Krippe gemacht, habe also mit Kindern von 0 bis 3 gearbeitet. Es war ein Elternverein mit nur einer Gruppe. Da habe ich viel mitbekommen und konnte mich ausprobieren: Zum Beispiel habe ich Entwicklungsgespräche mit Eltern geführt, Gruppentage geplant und durchgeführt oder Turnstunden gestaltet. Dass der Beruf etwas für mich ist, habe ich daran gemerkt, dass ich mich Sonntagabend schon auf Montag gefreut habe.

Also habe ich die Ausbildung zur Erzieherin begonnen. Da ich den erweiterten Realschul-Abschluss hatte, habe ich begleitend zur Ausbildung mein Fachabi gemacht. Dafür musste man drei Fächer extra belegen: Mathe, Englisch und eine Naturwissenschaft.

Mein Anerkennungsjahr habe ich dann schon in der Einrichtung gemacht, in der ich jetzt arbeite. Hier war ich schnell vollwertiges Teammitglied und habe auch an pädagogischen Konzepten mitgearbeitet. Zwar bin ich danach noch ein Jahr als Au Pair in die USA gegangen, weil ich gern noch mal ins Ausland wollte, aber mir war klar, dass ich weiter im Kindergarten arbeiten will. Die Begegnung mit den Kindern ist nämlich wirklich etwas Besonderes: Wenn zum Beispiel aus einer kleinen Beobachtung ein riesiges Experiment wird und die Kinder voll bei der Sache sind – das ist unvergleichlich …