22. November 2024
21. November 2024
13. November 2024
Sonntag, 24. März 2024
Eine Veranstaltungsreihe gegen das Vergessen und für Mitmenschlichkeit
Es ist beeindruckend, wie viele Menschen sich seit Januar für eine demokratische, weltoffene und bunte Gesellschaft in Deutschland auf den Straßen versammeln, auch in Bremen. Gegen jede Form von Antisemitismus, Diskriminierung und Hass gegen Menschen steht der eindringliche Ruf: Nie wieder! Dieser Appell hat einen Grund. Er gründet sich in der Geschichte, im Erinnern hier und jetzt und im Erinnern für die Zukunft. Deshalb geht es auf Spurensuche zu Orten und Zeugnissen nationalsozialistischer Vergangenheit: Gegen das Vergessen dieser Schreckensherrschaft und für die kleinen, aber hoffnungsvollen Spuren von Mitmenschlichkeit. Diese Spurensuche lässt nachempfinden, wie kostbar es ist, in einer demokratisch verfassten und auf den Prinzipien des Rechtsstaates ruhenden Gesellschaft zu leben und wie gut es ist, sich eben dafür einzusetzen, hier und jetzt und für die Zukunft.
Die Veranstaltungen stehen in einer Reihe, können aber auch einzeln besucht werden:
Eine Anmeldung ist – wenn nicht anders benannt – nicht erforderlich.
Der Eintritt ist frei.
Gedenkstätte Bergen-Belsen
Generationenverbindende Tagesfahrt am 19. April
Nach einem Vorbereitungstreffen fahren Schüler*innen im Alter von 14-18 Jahren aus verschiedenen Schulen in Horn zur Gedenkstätte es ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Auch Interessierte sind eingeladen teilzunehmen. Die Fahrt findet in Kooperation des Jugendbeirats Horn-Lehe, dem Seniorenbeauftragten Dietmar Stadler und der Evangelischen Kirchengemeinde Horn statt.
Anmeldung bei: Silke Mumm, Tel. 23 60 56 oder buero.horn@kirche-bremen.de
„Horn-Lehe im Nationalsozialismus“
Vortrag von Michael Koppel
Auch im der Stadtteil Horn-Lehe finden sich Spuren aus der Zeit des Nationalsozialismus. Wie war das Leben zu dieser Zeit und wie hat es sich auf das alltägliche Leben ausgewirkt? Der Vortrag wirft einen Blick darauf, wie mit der Machtergreifung der Nazis auch in Horn-Lehe das Leben geprägt wurde. Dabei stehen sowohl die Verfolgten als auch Orte im Vordergrund, an denen die Auswirkungen nationalsozialistischer Ideologie deutlich wird.
Donnerstag, 2. Mai, 18:30 Uhr im Gemeindesaal Horner Heerstraße 28
„Auf der Suche nach Liebe“
Die Welt des Malers György Ruzicskay (1896 -1993)
Der fast vergessene und in seiner Geburtsstadt Szarvas mit einem Museum geehrte ungarische Maler Ruzicskay hat oft den Menschen ins Zentrum seiner Malerei gestellt. Studiert an der Akademie in München und Paris stellte er nach dem Zweiten Weltkrieg zusammen mit Pablo Picasso und Ferdinand Léger aus und war ein wichtiger Vertreter der Zwischen- und Nachkriegszeit. Neben seiner Malerei hat er ein beeindruckendes Zeugnis der Humanität abgelegt: mit Beginn der deutschen Besetzung im März 1944 versteckte er auf dem Dachboden seines Budapester Ateliers verfolgte Jüdinnen und Juden. Der Zugang zu diesem Versteck wurde von seinen Bildern verdeckt und blieb so unerkannt. So halfen György Ruzicskay und seine Frau Etelka mit Unterstützung des schwedischen Diplomaten Raoul Wallenberg vielen Menschen auf ihrer Flucht aus Ungarn. Daher gehört Ruzicskay seit 1978 zu den in der Gedenkstäte Yad Vashem geehrten „Gerechten unter den Völkern“.
Ausstellungseröffnung mit Musik und Einblicke in das Leben und Werk des Malers
Am Freitag, 24. Mai, 19.00 Uhr im Gemeindesaal Horner Heerstraße 28
Die Ausstellung ist danach geöffnet samstags 25. Mai, 1. Juni und 15. Juni jeweils von 15.00 bis18.00 Uhr.
„Spurensuche in Horn-Lehe“
Stadtteilspaziergang - auf den Spuren der NS-Verbrechen in Horn
Der Stadtteilchronist Michael Koppel führt auf einem Spaziergang zu Orten der Erinnerung im Stadtteil. Im Mittelpunkt stehen Orte, an denen die Nationalsozialisten ihre Macht demonstrierten und Orte, an denen Menschen im Stadtteil verfolgt wurden mit Geschichten von Menschen, die hinter den Namen der Stolpersteine stehen und Menschen, die die Verfolgung überlebt haben.
Samstag, 1. Juni, 15.30 Uhr
Beginn vor der Horner Kirche (unter der Linde) Horner Heerstraße 30. Nach einem einstündigen Spaziergang Austausch und Gespräch im Gemeindehaus.
"Das Versteck unterm Dach"
Figurentheater, Bilder, bunte Stifte und mehr...
Mit Jennifer Murasch und Pastor Stephan Klimm
Am Samstag, 8. Juni um 15.00 Uhr im Gemeindehaus Horner Heerstraße 28 für Kinder ab 5 Jahren mit Familien und alle, die Geschichten mögen.
Erzählt wird die Geschichte des ungarischen Malers György Ruzicskay, der mit seinen Bildern Menschen rettete. Anhand des verkleinerten Nachbaus seines Budapester Ateliers und dazu gefertigten Figuren wird die Geschichte von György Ruzicskay und seiner Frau Etelka kindgerecht erlebbar. Wie war es, unter den Umständen großer Gefahr Menschen zu helfen? Was haben die Nachbarn mitbekommen und wie ging es den Menschen im Versteck? Auch der Postbote, die mutige Nachbarin sowie ein Polizist bekommen eine wichtige Rolle in der Geschichte. Die Geschichte basiert auf den Schilderungen, die das Ehepaar Ruzicskay nach dem Krieg an ihren Neffen weitergereicht hat.
Nach dem Figurentheater werden die Kinder mit ihren Familien eingeladen sich auszutauschen und selbst anhand ausgewählter Bilder von Ruzicskay kreativ zu werden
Anmeldung bei: Silke Mumm, Tel. 23 60 56 oder buero.horn@kirche-bremen.de
Das Ghetto Łódź- ein Horner als Ghettoleiter
Vortrag von Michael Koppel
Mit der deutschen Besatzung Polens wurde in der polnischen Industriestadt Łódź ein Ghetto errichtet. Zunächst als Provisorium gedacht, wurde es bald zum zweitgrößten Ghetto im deutschen Besatzungsgebiet. Abgeschottet von der Außenwelt mussten hier verfolgte Jüdinnen und Juden aus der Stadt, sowie Sinti und Roma Zwangsarbeit leisten und wurden in Konzentrationslager deportiert. Die Geschichte des Ghettos ist in Wort und Bild dokumentiert und zeigt auch die Beteiligung des Ghettoleiters, der in Horner lebte.
Donnerstag, 8. August, 18:30 Uhr im Gemeindesaal Horner Herrstrasse 28
„Zusammenbruch und Neuanfang“
Krieg und Kriegsende in Bremen und Horn-Lehe,
Vortrag von Michael Koppel
Was Krieg bedeutet, wurde auch für die Horner Bevölkerung spürbar. Gerade gegen Ende des Krieges verschärfte sich die Lage durch Bombenangriffe und den Verlust an Menschenleben. Wie erlebten Menschen in Horn diese Zeit, was bedeutete die „Stunde Null“, der 8. Mai 1945, als Tag der Kapitulation und Befreiung von nationalsozialistischer Gewaltherrschaft und wie ging es weiter?
Vortrag am Donnerstag, 26. September, 18.30 Uhr im Gemeindesaal Horner Heerstraße 28
„Die Unwissenden“
der Roman von Frauke Röhrs zur Kraft der Erinnerung
Nach dem Umzug der demenzkranken Großmutter in ein Pflegeheim findet die Enkelin eine vergessene Kiste mit Erinnerungen. Fotos und Briefe zeugen von der NS-Vergangenheit der Familie. Es kommt zu nachhaltigen Begegnungen innerhalb und außerhalb der Familie, die zeigen, wie aktuell das Thema ist. Auch im Blick auf gegenwärtige Formen von Rassismus und Antisemitismus aber auch angesichts des Klimawandels stellt sich die Frage: Wie können wir sagen, wir hätten nichts gewusst?
Frauke Röhrs ist 1962 in Bremen geboren, ist freie Autorin und arbeitet als Ärztin.
Enno Popken, Jahrgang ´69 stammt aus Ostfriesland, lebt mit seiner Familie in Bremen und arbeitet als Architekt.
Szenische Lesung aus dem Roman von Frauke Röhrs mit Musik von Enno Popken (Saxofon) am Freitag, 27. September um 19.00 Uhr im Gemeindesaal Horner Heerstraße 28
Erfasst - verfolgt - vernichtet
Die "Euthanasie"-Verbrechen an den Bewohnern von Haus Reddersen
Mitten im Stadtteil Horn, im Luisenthal 5, befand sich ab 1898 das nach seinem Gründer genannte "Haus Reddersen" als die erste bremische Pflege- und Erziehungsanstalt für körperlich und geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Die Bewohnerinnen und Bewohner erfuhren bis 1933 gemäß den pädagogischen Idealen von Heinrich Otto Reddersen ein umsorgtes und auf Förderung bedachtes Zuhause. Mit der Übernahme der der Macht durch die Nationalsozilisten änderte sich dies schlagartig. Jetzt bestimmte die nationalsozialistische Rassenhygiene auch die Bremer Fürsorgepolitik. Mit dramatischen Folgen für die "Reddersen-Kinder": einem behinderten- und menschenfeindlichen System ausgeliefert, wurden sie nicht nur als "lebensunwert" stigmatisiert, ausgegrenzt und zwangssterilisiert. Viele Bewohner:innen schickten die Nationalsozialisten auf eine lange Odyssee in den Tod. (Das einst stolze Haus Reddersen wurde aufgelöst. Heute erinnert ein Buch und Stolpersteine an die erste bremische Einrichtung für behinderte Kinder und Jugendliche und seine Bewohner:innen.)
Vortrag von Gerda Engelbracht und Achim Tischer
am Donnerstag, 7. November um 18.30 Uhr im Gemeindesaal Horner Heerstraße 28
Alle Dinge lasst in Liebe geschehen - Finissage der Ausstellung„Auf der Suche nach Liebe“
Die Welt des Malers György Ruzicskay (1896 -1993)
Lesung und Musik am Donnerstag, 14. November um 19.00 im Gemeindesaal Horner Heerstraße 28