Adventskalender

Stets findet Überraschung statt.

Da, wo man’s nicht erwartet hat.

- Wilhelm Busch

 

Die singenden Balkone in Osterholz-Tenever

Schmerz und Herzblut, die Hoffnung blüht,  
alles ist eins, in uns verbunden.  
Kein Idyll, doch Ros entsprungen,  
vielleicht auch Liebe, die uns zieht.

Die Zeit in der uns Lichter leuchten, überall sind sie verteilt und trotzdem läuft man übereilt an ihnen vorbei,

vorbei an den Lichtern der Weihnachtszeit, zum verweilen zu kalt und achja eigentlich hab ich keine Zeit. Keine Zeit mir Gedanken zu machen, das die Lichter auch bringen zum Lachen, denn was sie auch noch sind das vergessen die Erwachsenen, nicht jedoch das Kind. 

Lichter der Hoffnung kann man sie nennen, denn das sie trotz einer schweren Zeit auf der Erde überall brennen lässt Hoffnung in den Herzen erkennen.

Verheißung von Wärme und Geborgenheit

Ein ungeborenes Zwillingspaar unterhält sich im Bauch seiner Mutter.

„Sag mal, glaubst du eigentlich an ein Leben nach der Geburt?“ fragt der eine Zwilling.

„Ja auf jeden Fall! Hier drinnen wachsen wir und werden stark für das, was draußen kommen wird“, antwortet der andere Zwilling.

„Ich glaube, das ist Blödsinn!“ sagt der erste. „Es kann kein Leben nach der Geburt geben – wie sollte das denn bitteschön aussehen?“

„So ganz genau weiß ich das auch nicht. Aber es wird sicher viel heller sein als hier. Und vielleicht werden wir herumlaufen und mit dem Mund essen?“

„So einen Unsinn habe ich ja noch nie gehört! Mit dem Mund essen, was für eine bescheuerte Idee. Es gibt doch die Nabelschnur, die uns ernährt. Und wie willst du herumlaufen? Dafür ist die Nabelschnur doch viel zu kurz.“

„Doch, es geht ganz bestimmt. Es wird eben alles nur ein bisschen anders sein.“

„Du spinnst! Außerdem ist noch nie einer zurückgekommen von ‚nach der Geburt‘. Nein, mein Freund, mit der Geburt ist das Leben zu Ende!“

„Ich gebe ja zu, dass keiner weiß, wie das Leben nach der Geburt aussehen wird. Aber ich bin ganz gewiss, dass wir dann unsere Mutter sehen werden und sie wird für uns sorgen.“

„Mutter??? Du glaubst doch wohl nicht an eine Mutter? Hast du sie schon mal gesehen? Wo ist sie denn bitte?“

„Na, ich denken, hier – überall um uns herum. Wir sind und leben in ihr und durch sie. Ohne sie könnten wir gar nicht sein!“

„So ein Quatsch! Eine Mutter, die für uns sorgt, so etwas kann es gar nicht geben.“

„Ich glaube doch! Manchmal, wenn wir ganz still sind, dann kannst du sie singen hören. Oder sie spüren, wenn sie ganz sanft unsere Welt streichelt …“.

Aufbruch ist die Sehnsucht nach Ankunft in Aktion.

In der Adventszeit, so still und klar, erblüht die Vorfreude wunderbar. Die Lichter leuchten, die Herzen weit, ein Hauch von Hoffnung durchzieht die Zeit.

Alles beginnt mit der Sehnsucht, 
immer ist im Herzen Raum für mehr, 
für Schöneres, für Größeres. 
Das ist des Menschen Größe und Not. 
Sehnsucht nach Stille, 
nach Freundschaft, nach Liebe. 
Und wo Sehnsucht sich erfüllt, 
dort bricht sie noch stärker auf: 
Fing nicht auch deine Menschwerdung, 
Gott, mit dieser Sehnsucht nach dem Menschen an? 
So lass nun unsere Sehnsucht damit anfangen, 
dich zu suchen, und lass sie damit enden, 
dich gefunden zu haben.

Nelly Sachs: Alles beginnt mit der Sehnsucht

Sehnsucht wird zu freudiger Erwartung, die in Vorfreude gipfelt und grundlegende Hoffnung schenkt.

Ein Sonntag im Advent

Sehnsucht nach Tannenzweigenduft und Kerzenlicht - Ein Sonntag im Advent
Mit Ruhe und einem warmen Tee in freudiger Erwartung - Ein Sonntag im Advent
Hoffnung auf ein gemütliches Zusammensein mit den Liebsten - Ein Sonntag im Advent
Voller Vorfreude Plätzchen backen und Lieder singen - Ein Sonntag im Advent

 

Folge dem Licht der Welt - Du wirst niemals wandeln in der Finsternis, denn es leitet dir deinen Weg auf dem dunklen, weiten Meer des Lebens

Ausspannen.

Stolperengel von Susanne Niemeyer

2. Maria sagt Nein

Als Herr Gott beschließt, eine Familie zu gründen, sucht er sich eine Frau aus. Sie heißt Maria. »Maria«, sagt Herr Gott, »ich werde dich schwängern.« Herr Gott fragt nicht. Fragen ist nicht seine Sache. Warum auch? Bisher haben alle gehorcht.

Aber Maria sagt trotzdem: »Nein.«

Das ist Herr Gott nicht gewohnt. Er hat einen Plan.

Sein Sohn (natürlich wird es ein Sohn!) soll die Welt retten. Oder Fußballprofi werden. (Am Ende wird aus beidem nichts, aber so ist das mit großen Plänen.)

Maria sagt: »Ich will nicht« und erklärt sich nicht näher, weil sie findet, das

braucht sie nicht.

Von Eva hat sie ihren freien Willen geerbt.

»Und wohin hat uns das gebracht?«, fragen die Nachbarinnen, die mindestens drei Kinder haben und kein Ende in Sicht. Von Paradies kann da wirklich keine Rede mehr sein.

Maria mag die Kinder und die Nachbarinnen, aber von Vergleichen hält sie nichts.

Herr Gott versteht das Problem nicht. Er hat alles weise geordnet. Die Schöpfung ist schließlich keine Pro- und Contra-Debatte. Er ist von der Situation überfordert. Widerstand ist ihm zwar nicht gänzlich unbekannt, normalerweise reagiert er mit Sintflut, Plagen oder großen Walfischen darauf. Aber in diesem Fall wäre das im Hinblick auf seine Familienplanung hinderlich.

»Aber du kannst dich nicht weigern. Du musst«, sagt Herr Gott darum etwas hilflos.

»Und warum?«, fragt Maria.

»Weil das deine Bestimmung ist«, sagt Herr Gott.

»Aha«, sagt Maria und lässt sich ihre Bestimmung durch den Kopf gehen. »Ich möchte lieber Architektur studieren und schöne Kirchen bauen. «

Herr Gott holt tief Luft. Mit Menschen, die große Bauwerke planen, hat er schlechte Erfahrungen gemacht. Auch wenn er gegen Kirchen nichts einzuwenden hat. »Kannst du das nicht den Männern überlassen? Irgendwer muss die Kinder kriegen. Denn wenn es keine Kinder mehr gibt, gibt es auch keine Menschen mehr, die in Kirchen gehen. «

Maria erkennt das Problem. Sie ist ja klug. Auch das hat sie von Eva geerbt.

»Das heißt, du brauchst mich?«

»Ja«, sagt Herr Gott.

»Dann sag das doch«, sagt Maria.

»Bitte«, sagt Herr Gott.

Maria horcht auf. »Bitte« ist ein Menschenwort. Es gehörte bisher nicht zu Herrn Gottes Sprachschatz.

»Sag es noch einmal«, bittet Maria.

»Bitte«, sagt Herr Gott.

Und so wird Gott Mensch. Ganz von selbst.

 

Nikolaus, Myra

Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht verbissen, sie prahlt nicht und schaut nicht auf andere herab. Liebe verletzt nicht den Anstand und sucht nicht den eigenen Vorteil,  sie lässt sich nicht reizen und ist nicht nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Liebe nimmt alles auf sich, sie verliert nie den Glauben oder die Hoffnung und hält durch bis zum Ende.
1.  Korinther 13,4-7

GEHEIMNIS DER ROSE

Keine Idylle - die Nacht und der Baumstumpf. Jesaja prophezeit das Ende, den Untergang, das Gericht. Alle sind schuldig. Keiner kann bestehen. Was Israel erwartet, was uns alle erwartet, ist der Tod. -Und was bleibt, ist der Stumpf einer Eiche, die gefällt wird (Jes 6,13). Und wieder kündet Jesaja Das Volk, das im Dunkel lebt. sieht ein helles Licht, einen Lichtstrom von oben, der die endlos lange Nacht in lichten Tag verwandelt. Gott ist das Licht, und sein Licht ist Erbarmen, Versöhnung und Friede - für immer und für alle.

Eine dritte Botschaft verkündet der Prophet: Aus dem Baumstumpf Isais wächst ein Reis hervor (11,1). Aus einem leblosen Stamm - Isai, der Vater Davids, und wir alle sind gemeint - geht ein blühendes Reis hervor. Aus totem Baumstumpf - so malt es Sieger Köder - die ROSE. Sie steht da wie ein Signal für die Völker. Und sie sagt: »Ich liebe dich - mit unendlicher Liebe. Hab keine Angst! Ich bin Mensch geworden - auch für dich. Ich verlasse dich niemals." Geheimnis der Rose: Weil Gott uns so liebt, können jetzt auch wir lieben - Unseren Gott, und die Menschen.

Der Astronom Carl Sagan sagt beim Anblick des Planeten Erde: ,,Schau nochmal auf den Punkt. Das ist hier. Das ist zuhause. Das sind wir. Auf ihm hat jeder, den du liebst, jeder den du kennst, jeder, von dem du jemals gehört hast, jeder Mensch, der jemals existiert hat, sein Leben gelebt."

Brunnenplastik “Unser Planet”: Himmelskörper im Sonnensystem der die Sonne umrundet. Aus dem Weltall betrachtet ist die Erde eine fragile, überwiegend blaue Kugel, die im schwarzen, lebensfeindlichen Nichts schwebt und zeigt wie klein sowie unbedeutend die Erde und die Menschheit eigentlich ist.

Karstadt, dass nun Galeria heißt, hat alles für die Weihnachtszeit. Die Vorfreude steigt und steigt und verspricht eine schöne Weihnachtszeit.
Doch Hoffnung, Sehnsucht und Erwartung gibt es nicht zu kaufen , dafür kann man in die Kirche laufen.

Die Rose, die inmitten von Dornen blüht.

Iris Macke – Perspektivwechsel

Advent heißt Warten

Nein, die Wahrheit ist

Dass der Advent nur laut und schrill ist

Ich glaube nicht

Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann

Dass ich den Weg nach innen finde

Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt

Es ist doch so

Dass die Zeit rast

Ich weigere mich zu glauben

Dass etwas Größeres in meine Welt hineinscheint

Dass ich mit anderen Augen sehen kann

Es ist doch ganz klar

Dass Gott fehlt

Ich kann unmöglich glauben

Nichts wird sich verändern

Es wäre gelogen, würde ich sagen:

Gott kommt auf die Erde!

 

Und nun lies den Text von unten nach oben!

 

Bald ist es soweit, bald kommt deine Zeit, eine Zeit in der wir Sinnen, in der auch die Glocken erklingen. eine Zeit für viel Besinnlichkeit.  Aber auch für Heiterkeit, denn bald, denn bald heißt es der König ist geboren, das Lamm ist nun bereit, bereit für diese Welt, du wurdest für viele ein Held. Jedes Jahr freuen wir uns neu auf den Tag deiner Geburt.

Kinder aller Kulturen, aller Länder, lieben spielen und Kalender, Kalender die gefüllt sind prall, mit süßem und Geschichten, in manch einem Fall. Auch Vorfreude ist bei Kindern groß, freudig sitzen sie auf Omas Schoß, doch was am meisten in den Köpfen schwirrt, eine Schlittenfahrt, die wäre viel Wert. 

Die Hoffnung auf ein wenig Schnee, bei einem schönen Tee, das tut keinem wirklich weh. Und wenn der Schnee nun wirklich kommt, dann rennen die Kinder nach draußen prompt, mit einem Schlitten unterm Arm, wird dann auch den Eltern ums Herz ganz warm.