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Dienstag, 14. Mai 2024

Rassismus?! Aber bei uns doch nicht!

Neun Minuten und 46 Sekunden lang ringt der US-Amerikaner George Perry Floyd unter dem Körpergewicht des Polizisten D.C. mit dem Tod. Seine letzten Worte lauten: "I can't breathe!"

Diese tödlich endende Praxis war Rassismus, so der globale Konsens. Auch in Deutschland wurde in diesem Kontext Rassismus thematisiert. Dabei ist - in Deutschland - das Thematisieren von Rassismus in nahezu allen gesellschaftlichen Bereichen ein schwieriges Unterfangen. Nach wie vor ist es spannungsgeladen und nicht selbstverständlich. Zudem fehlt einerseits häufig eine geeignete Sprache, die das Thematisieren von Rassismus ermöglicht, ohne erneut Rassismus zu produzieren und andererseits fehlt Wissen über Rassismus, weshalb er häufig nicht erkannt und identifiziert wird. Das hat häufig zur Folge, dass davon ausgegangen wird, dass „bei uns alles in Ordnung“ scheint und es deshalb keine Notwendigkeit für die Auseinandersetzung besteht. Somit bleiben die eigene Verstrickung und Involviertheit in rassistische Verhältnisse unberücksichtigt und unangetastet.

In ihrem Vortrag geht Dr.in Fatoş Atali-Timmer auf individuellen/gesellschaftlichen, institutionellen/strukturellen und diskursiven Rassismus ein. Sie wird den klassischen sowie modernen Rassismus, die vielfältigen Ebenen und Formen in der Gesellschaft in den Blick nehmen.

„Rassismus?! Aber bei uns doch nicht!“

Vortrag mit Dr.in Fatoş Atali-Timmer
04. Juni 2024 | 17:00 Uhr

Willehad-Saal, Alte Post, Domsheide 15. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Veranstaltung von Zuflucht e.V.

Dr.in Fatoş Atali-Timmer ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Sie lehrt und forscht seit dem Jahr 2013 zu Rassismus/-kritik, rassismuskritische Polizeiforschung, Migrationspädagogik, Flucht und Linguizismus. Im Jahr 2021 ist ihre Monografie 'Interkulturelle Kompetenz bei der Polizei. Eine rassismuskritische Studie' im Barbara Budrich Verlag erschienen. In weiteren Publikationen thematisiert sie Rassismus in verschiedenen Zusammenhängen.

Foto: wikimedia | Lorie Shaull